… «politische Idiologien interessieren mich nicht» …

Was von demjenigen halten, der sagt: «politische Idiologien interessieren mich nicht», aber das politische Amt eines Oberbürgermeisters anstrebt?

Nein, es geht nicht darum, sich darüber lustig zu machen, daß jemand zwar «Ideologie» meint, aber «Idiologie» schreibt, und zwar auf seiner internet-medialen Wahlkrampfseite in einem Satz, der sein «Credo» spiegeln und ihn so den Wählenden als den von den aufgestellten Kandidaten am besten zu Wählenden empfehlen soll; was potentiell deshalb möglich wäre, da die anderen nicht als besser «wählbar» gelten können

— legt man den un_üblichen «demokratischen Maßstab»
und nicht den üblichen «lobbykratischen Maßstab» an —,

und dies aus dem Grund nicht sonderlich auffällt, da diese mit «›eingesessenen‹ Interessengruppen», wozu «selbstredend» die lokalen Medienvertreter gehören, wovon (_z.Z._) besonders eine Kandidatin profitiert, lobbykratisch besser «vernetzt»

(_oder sollte man es anders nennen?_)

sind. Denn es geht ums Symptomatische in lobbykratischen Zeiten, in denen der Bildungsgrad derjenigen, die, u.a., in den «orientierenden Talk-Shows», bspw. über «Digitalisierung der Bildung», «bildungsferne Schichten» usw. schwadronieren, selbst Ausdruck dafür ist, daß der «Bildungs_Tiefpunkt» in jenem Land, in dem die meisten Menschen — _wegen_ solcher «Orientierungen» — genau «wissen», daß ihr Land «eigentlich» in jeder Beziehung ganz «vorne» ist

und es deshalb völlig gleichgültig ist, daß dies in Politik,
intellektuellem Aktionismus, kulturbetriebswirtschaftlichem Treiben

_und_

(_allerdings,
da Ausdruck
der lobbykratischen Herrschaftsverhältnisse,
 als normal konsequenzlich gelten müssend_)

selbst in «pädagogischem» Tun

(_das mit «murksendem ›Bildungs‹–Selektionieren»
richtiger bezeichnet ist_)

praktisch täglich «überzeugend» widerlegt wird —,

diesem folglich die Führung in der Welt gebühre, offenbar unauslotbar ist, scheint sich dieser «Punkt» doch irgendwo in bodenloser Tiefe zu verlieren, nämlich — vermutlich — dort, wo sich auch jener zeit_symptomatische verlieren muß, der «politischer Tief_Punkt» heißt.



Übrigens ist «bildungsferne Schichten» eine suspekte Begriffsschöpfung, die es wohl allein wegen ihres Begriffsschöpfungszwitters «Problemviertel» gibt[_*_], sagen solche «Schöpfungen» doch nichts über diejenigen, die damit «aufgeklärt stigmatisiert» werden, hingegen alles über jene Heuchler aus, die solche «Schöpfungen» direkt ihrem Hirn entnehmen können

— da originärer Ausfluß ihrer Verblendung —,

sie in Worte zu fassen. Denn beide «Begriffsschöpfungen» stehen für etwas, das weder auf Bäumen noch aus dem Boden wächst, da weder «bildungsferne Schichten» noch «Problemviertel» das Ergebnis natürlicher Entwicklung sind; vielmehr sind sie das Ergebnis des Partikularinteressen bedienenden Tuns einer Funktionselite, deren machtelitendienliches «Credo» Ausdruck eines geistigen Wahnes ist, der

— da die politische, kulturelle und
pädagogische Richtung einzig vorgebend —

die gesellschaftspolitischen Geschicke bestimmt.

Woher dieser «geistige Wahn» kommt?

Insbesondere ein nicht geringer Teil des siebten Kapitels von: «Ist der Monotheismus von seiner Anlage her ein elementarer Faktor der Gewalt?» befaßt sich mit dieser Frage. 

Siehe dazu auch:

«Was ist das Problem? Das SARS-CoV-2 oder der lobbykratische Umgang damit?»

sowie die folgende Zitierung:

Was ist der ›bürgerliche Sozialstaat‹ anderes als ein staatliches Gebilde, das die möglichst ökonomische Ausbeutung menschlicher Energie nach festgesetzten — selbstverständlich ›rechtsstaatlichen‹ — Regeln erlaubt, sich bspw. in der Abwägung von Krankheitskosten und Produktionskosten ausdrückend, die ihren Niederschlag in so poetischen Abkürzungen wie MAK/BAT/BAPT/BAST/GefStoffV[_**_] finden und wozu, u.a., auch Regeln gehören, die in der Praxis zu dem führen, das man als ›ergonomische Zwangshaltung‹ bezeichnen kann?

Daß das zudem wenig mit den durchschnittlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen zu tun hat, dringt immer nur ausnahmsweise ins Bewußtsein der Öffentlichkeit, wobei z.Z. — wohl corona-pandemisch bedingt — doch exemplarisch, denkt man an die schon seit Jahrzehnten bestehenden Arbeitsbedingungen in deutschen Schlachtereien. … Gewiß, als sicher kann gelten, daß das möglichst schnell wieder zugedeckt werden wird, denn so etwas kraftvoll zu brandmarken und beizeiten auf Beseitigung zu pochen, hätte nicht Sache der Gewerkschaften und politischen Strebens zu sein, oder? …

Quelle

Bestätigt wird insbesondere das durch Äußerungen eines Herrn Laschet, der etwas ganz genau «weiß», was er überhaupt nicht wissen kann, daß, so seine kürzlich geäußerte Behauptung, das Virus von Bulgaren und Rumänen mitgebracht worden wäre — denn aus «Bulgarien und Rumänien» käme dieses Virus; was so dreist wie tendenziös formuliert ist. Da, bis zum Beweis des Gegenteils, _die_ Aussage gerechtfertigt ist, daß die für einen miserablen Lohn ausgebeutet werdenden bulgarischen und rumänischen Arbeiter sich in solchen Schlachtbetrieben, mitunter dort nicht nur arbeitend, sondern auch gepfercht wohnend, angesteckt und das Virus nach Bulgarien und Rumänien eingeschleppt haben. Immerhin werden sie, gepfercht in Bussen sitzend, von Bulgarien und Rumänien geholt und auf gleiche Weise wieder zurück transportiert. Für jemanden, der als Ministerpräsident vor laufender Kamera so daherredet, kann es dann kein sonderliches Thema sein, daß in diesem Land solche — eine gewisse Erinnerung wachrufende — Arbeits- und «Lebens»-Verhältnisse möglich sind.

_S o l c h e_

Verhältnisse sind es aber, die _nicht nur_ eine Virus-Infektion zu einem endemischen Problem werden lassen.

Und so werden solche

in gewissen Abständen wiederkehrenden

Äußerungen _allein_ vor dem Hintergrund jenes «geistigen Wahnes»

«verständlich».



„Politische Idiologie“?

Ob jener Jemand vielleicht
„politische Idiotie“ meint?

Wahrscheinlich nicht,

da in lobbykratischen Zeiten zu vermuten ist, daß dieser Jemand einfach nicht weiß, wie „Ideologie“ geschrieben wird. Weiß derjenige dann wenigstens, was „Ideologie“ bedeutet und was „Idiologie“ durchaus bedeuten _könnte_, will man die unreflektierte Sprachschöpfung „Idiologie“ nicht einfach nur verbessern? … Wie? … Das geht leicht, da da_zu bereits ein wenig Reflexion genügt. Denn, wie gesagt, vorausgesetzt, man wollte nicht annehmen, daß derjenige nicht weiß, daß es «Ideologie» zu heißen hat, wenn der anstatt «Ideologie» «Idiologie» schreibt, und seiner Schöpfung sogar das Attribut «politisch» bei_gesellt, könnte «Idiologie» so viel wie: «politisch eigene Anschauung» (_oder auch: «politisch eigentümliche Anschauung»_) bedeuten.

Wäre das nicht sogar gut?

Das aber kann dieser Jemand nicht meinen, da der durch seine Phrase: «politische Idiologien interessieren mich nicht», das genaue Gegenteil ausdrücken will, nämlich

behaupteterweise

frei von _jeder_ «politischen Sichtweise» zu sein. Da das aber absurd ist, outet sich dieser Jemand durch die Verwendung seiner Phrase

so oder so

als jemand, der nicht weiß, daß jemand selbst unter _der_ Bedingung politisch ist, behauptet dieser von sich, ein «unpolitischer Mensch» zu sein.

Nun gibt es sehr viele «unpolitische Menschen», die bei Bemerkungen wie: «politische Ideologien interessieren mich nicht» gern heftig zustimmend nicken. Ob das ein Ergebnis der schlechten Politik in lobbykratischen Zeiten ist, so daß das Meckern über «die» Politiker deshalb weitverbreitet ist? Möglich. Wenn auch wahrscheinlich nicht allein deshalb. Jedenfalls meckert es sich besonders dann bequem, je weniger man mit Politik zu tun haben will, weshalb sich so viele ja als «unpolitische Menschen» «sehen». … Ist es dann nicht bloß ein weiterer Ausdruck der lobbykratischen Realsatire, daß es gerade _wegen_ der vielen «Unpolitischen» ist, daß nicht nur diese, sondern auch — und vor allem — politische Menschen von den von vielen «Unpolitischen» als «Politiker» Bezeichneten einmal dort_hin und ein andres Mal woanders_hin der_artig getreten werden, wie es sich für einen Fußball im Spiel gehören mag?

Und so macht es mir diese Person, die schreibt, sie sei «politisch idiologiefrei», habe demnach keine «politisch eigene Anschauung», leicht, sie nicht nur des Nonsensschreibens zu überführen, diese meint das nämlich genau _so_ — «politisch» so «ideologie-» wie «idiologiefrei» zu sein —, wie ich aus persönlicher Diskussion mit ihr weiß, in der es für mich weit schwieriger war, nicht das zu sagen, was mir auf den Lippen lag, da solche Leute der_artig selbst_empfindlich sind, ob_wohl es nichts Falsches gewesen wäre.

Ist doch «Idiologie» nun einmal die Zusammensetzung aus dem griechischen «idios», das so viel wie «eigen» oder «eigentümlich» bedeutet _und_ «logos», das, je nach Zusammenhang, meist mit «Wort», «Kunde», «Lehre» oder «Darstellung» übersetzt wird. Aber, und deshalb ist der Vorwurf des Nonsensschreibens — _und_ offenbar genauso des Nonsensdenkens — berechtigt, da es — wie bereits bemerkt — keine bewußte sprachschöpferische Tat gewesen sein kann, die diese Person «Idiologie» schreiben ließ, ihr demnach sowohl der (_potentielle_) Sinn des Wortes «Idiologie» wie der — den sie eigentlich meint — des Wortes «Ideologie» unbekannt sein muß, bzw. davon, also vom Begriff «Ideologie», selbst eine «ideologische Vorstellung» haben muß; was jetzt allein für den irritierend sein kann, der vom Gebrauch der Sprache lediglich «Übliches» — einst Eingetrichtertes und unreflektiert «dudisch» Rezipiertes — versteht; denn: „Ideologie“ ist nicht gleich „Ideologie“, folglich ist „ideologisch“ nicht gleich „ideologisch“, da es der Zusammenhang ist, der die Sinnbedeutung eines _solchen_ Wortes bestimmt.

Zu vermuten ist bei diesem Jemand noch zudem, daß dieser meint, er träfe den «Geist» der

der von ihm nicht so benannten

lobbykratischen Zeit

wie sollte das möglich sein? —,

gebrauche er nur markig fucht‘lige Floskeln wie diese ihm jetzt in den Mund gelegte:

«Im Gegensatz zu den ›ideologischen Politikern‹
bin ich ›ideologiefreier Macher‹!».

Es kann aber auch sein, daß sich gerade _dieser_ Jemand von der in gewissen Diskussionen abgelauschten Verwendung des Begriffs «Ideologie» «inspirieren» ließ.


Wie dieser Begriff zu verstehen und deshalb erst richtig — und elastisch! — zu verwenden ist, nämlich eben nicht «ideologisch», habe ich in: Die tri_logische Sezierung des lobbykratischen Zeitalters, Band III, Teilband 2, Anhang I: «Exkursion zu dem in den markt_konformen Gesellschaften bedeutungslos gewordenen, _begrifflichen_ Inhalt des ›Humanismus‘‹» auf den Seiten 801-8, beginnend mit: «Exkursive Betrachtung des Begriffs ›Ideologie‹», erläutert.


Daß ich den Begriff «Ideologie» bezogen auf das, was im lobbykratischen Zeitalter politikbestimmend ist, allerdings durchaus negativ verwende, findet seine Ursache darin, daß die den Glaubenssätzen des Neoliberalismus‘ verfallenen geschlechtsunspezifischen Politiker und anderen Satelliten des lobbykratischen Systems, in ihrem Reden und Verhalten wie «Abergläubige» sind, da sie es ablehnen, ihre Glaubenssätze scheuklappenfreier Prüfung zu unterziehen.


Deshalb übrigens ist es,
daß ich bei der «neoliberalistischen Ideologie»
von «säkularem Monotheismus» spreche.

(_Siehe dazu: «Ist der Monotheismus ein elementarer Faktor der Gewalt»._)


Das bedeutet, meine Absicht ist es,

und allein dieser dient mir
die Beschäftigung mit diesem Jemand,

diesen erbärmlichen «Gläubigen» den Spiegel
auf eine Weise vorzuhalten, wie ich es einst

also noch vergleichsweise jung

mitunter mit einem

weit älteren

Menschen tat, «wußte» der in seiner Borniertheit, daß der «früher» eine «›gute‹ Erziehung» genossen hatte, jedoch durch seine Art der Rede und des Tuns bewies, daß es eine schlechte gewesen sein mußte, indem ich diesem sagte: «Sie sind schlecht erzogen», was bei einem solchen Menschen in der Tat dazu führen konnte, in schnapp_atmige Rede zu verfallen … war es doch genau das, was der mir so gern unterstellt hätte … und gerade das nicht konnte. Denn seit wann bedeutet richtiges Argumentieren, dies mit schlechten Manieren tun zu müssen?


Wie dem auch sei, das Amüsante ist, daß diese Person einen sinnvollen Begriff (_«Idiologie»_) geschaffen hat, um den sie selbst nichts weiß, da, wie oben schon bemerkt, man ihn konstruktiv verwenden kann; allerdings nicht diese Person, andernfalls ihre Behauptung: «politische Idiologien interessieren mich nicht» doppelt unsinnig wäre.

Denn

zwar kann man durchaus sagen: «ich betrachte die Welt ›idiologisch‹, nicht ›ideologisch‹«, wenn man unter «ideologisch» eine etablierte «Ideologie» verstehen will, bspw. die betriebswirtschaftliche des bürgerlichen Staates, der oft auch als «Nationalstaat» bezeichnet wird

was tatsächlich eine Irreführung ist
(_siehe dazu in: Die tri_logische Sezierung des lobbykratischen Zeitalters, Band I, Teilbände 1-3, Kapitel 15: «Menschenrechte, Völkerrecht und das Konstrukt des Nationalstaates»…_) —,

gegen die man eben seine eigene (_?_) «Ideologie», die dann eine «idiologische» wäre, setzt; da, sagte jemand be_wußt: «ich betrachte die Welt idiologisch», das tatsächlich bedeutete, daß da jemand seine «eigene Vorstellung» von der Welt hätte — und auch vertreten würde. Das — also, nicht das «Vertreten» — trifft durchaus auf die meisten Menschen zu. Ob eine «idiologische Weltbetrachtung» aber dem gerecht wird, was die Welt (_oder eine Gesellschaft_) zusammenhält _und_ prosperieren läßt, ist damit längst nicht gesagt.

(_Übrigens bedeutet «idios», als Substantiv «idia», auch so viel wie «Privatangelegenheit», «Privatleben», «Privatinteressen» oder gar «Privatvermögen»; kann jedoch genauso zur «idiotes», was bedeutet: zur «Eigentümlichkeit» oder zur «Besonderheit» werden … ob_wohl zuzugestehen ist, daß «idiotes» heute — allerdings vermutlich nicht allein deshalb, da in lobbykratischen Zeiten auch bedeutungsmäßig alles «abzuspecken» ist — nur noch im Sinne von «Idiotie» — auch «Idiot» — verwendet wird._)

Behauptet dieser Jemand also, er sei kein «Politiker», da ein «Macher», aber ein politisches Amt anstrebt, nämlich das eines Oberbürgermeisters, auf keinen Fall jedoch nicht einmal über eine «politisch eigene Anschauung» verfügen will, könnte er zwar dieses politische Amt spielen, hingegen nicht es politisch ausfüllen. Denn zwar ist‘s gewiß, daß es in hübschen Filmstreifen mitunter einen «lonesome Kuhboy“ gibt, der — gegen alle Widrigkeiten — allein die dazu auserseh‘nen Ge_Filmten ans rettende Ufer ver_bringt. In nicht gefilmter Wirklichkeit jedoch — «läuft» also weder die Kamera noch das Mikro «on» ist —, sind «Helden» mehr oder weniger harmlose Neurotiker, manchmal allerdings — dann wird’s gefährlich — Psychopathen.

Wie gesagt, natürlich, derjenige, der schreibt: «politische Idiologien interessieren mich nicht», kann möglicherweise deshalb allein «politische Ideologien» meinen, da der sich vermutlich selbst als «weltoffen unpolitischen Macher» wahrnimmt und sich — ebenso vermutlich — für die Menschen — die ihm vielleicht wie Schäfchen sind —, als Oberbürgermeister — ohne jedes politische Tun — einsetzen will, also, auf diese «ideologiefrei zugehen» und entsprechende «ideologiefreie Politik» machen will. Wie wollte der das dann auch anders, wenn nicht als selbsternannter «Macher» im «politischen Feld» tun, will der auf keinen Fall «Politiker» sein? Aber wäre dieser Jemand dann nicht eher ein «politikfreie Politik» betreibender (_danebentretender_) «Draufzugeher» als ein «Macher»?

Nun, wer in der real existierenden Lobbykratie ein politisches Amt anstrebt, kommt um gewisse Fakten nicht herum, so sehr ihm die praktizierte Politik auch stinken mag.

Anders

und _dann_ erst glaubwürdig!

wäre es, wollte sich dieser Mensch für das einsetzen, was einzig Demokratie wäre: Direkte Demokratie

(_Ein Eindruck davon,
was «Direkte Demokratie» bedeutet,
läßt sich hier gewinnen._)

Genau das ist von diesem Jemand jedoch nicht anzunehmen, da dieser dann ganz anders argumentieren müßte. Und ganz gleich, was dieser Herr in einem politischen Amt «unpolitisch» tun wollte, die folgende Tatsache gilt immer: Jedes Tun, das die Belange einer Gesellschaft regelt, sei es auf kommunaler, Landes-, Bundes-, EU-Ebene oder gar weltweit, ist und bleibt politisches Tun! Und da das so ist, läßt sich Politik nicht ideologiefrei betreiben. Denn selbst wenn jemand behauptete, er wolle «›pragmatische‹ Lösungen» finden, tut er das aus einem ideologischen Blickwinkel heraus, nämlich — behaupteterweise — Politik «pragmatisch» betreiben zu wollen. Das ist aber bloß dahergeredet.



Man erinnere sich:

Einst behauptete ein gewisser Herr Schröder, er halte nichts von «Ideologie» und wolle deshalb «pragmatische Politik» betreiben. Tatsächlich praktizierte der dann aber eine Politik, die sich an den Glaubenssätzen der betriebswirtschaftlichen Gesellschaft orientierte, eher bekannt unter der Bezeichnung «Neoliberalismus».

Weshalb der sich vielleicht so gut mit einem
«grüngewordenen» Exstraßenkämpfer bestens verstand?


(_Wenn auch der Begriff «Neoliberalismus» oft falsch verwendet wird, trifft der den Ist-Zustand in betriebswirtschaftlich organisierten Gesellschaften genau. Siehe zu diesem Begriff in: Die tri_logische Sezierung des lobbykratischen Zeitalters, Band I, Teilbände 1-3, Kapitel 1: «Erläuterung des Begriffs ›Neoliberalismus‹»._)


Das heißt dieser gewisse Herr Schröder betrieb eine Politik, die eine (_negativ_) «ideologische» war, da sie Glaubenssätzen und keinen empirischen Wissenssätzen folgte. Seit dieser Zeit ist es übrigens, daß man vom «Standort Deutschland» spricht.

(_Wohnt man in einem «Standort» gut?
Natürlich: ein «Standort» ist kein «Ponyhof» …_)

Gewiß, diese sich an neoliberal-ideologischen Glaubenssätzen orientierende «Politik» wird von den aktuellen Merkelisten und Schäubleisten schon mit absoluter Selbstverständlichkeit praktiziert. Immerhin gelten die beiden Namengeber dieser «Isten» bei vielen Menschen als honorig, was wiederum den alpha-journalistischen Medienvertretern zu «verdanken» ist.



Genauer gesagt:

Selbst jener Mensch, der von sich behauptet, unpolitisch zu sein, tut das aus einer Haltung heraus, die von dem bestimmt ist, was man «Weltanschauung» nennt, sich nämlich vorzustellen, wie die Welt «funktioniert», und damit, wie die menschliche Gesellschaft «funktioniert». «Weltanschauung» ist aber nichts anderes als die geläufige Übersetzung von «Ideologie».


(_An dieser Stelle soll jetzt von dem im Rahmen der Deutschen Philosophie typischerweise verwendeten Begriff «Weltanschauung» abgesehen werden, denn in der spielt dieser eine ideologische Rolle, was diese Philosophie, die meist als Idealismus bezeichnet wird, selbst zur Ideologie macht._)


Dieses Wort «Ideologie» ist eine Schöpfung, die sich ebenso aus zwei Anteilen zusammensetzt, nämlich — zwar nicht aus «idios», sondern — aus «idea», was für «Aussehen», (_körperliche_) «Erscheinung», «Gestalt», «Form», «Art», «Meinung», «Urbild» oder «Idee» _und_ „logos“, was, wie gesagt, für «Wort», «Lehre», «Kunde», «Darstellung» steht. Eine «Ideologie» ist folglich eine «Vorstellung von der Welt». Ob diese richtig ist, ist eine Frage, die in der Praxis entschieden wird; was damit zusammenhängt, daß eine «Vorstellung» von einem «Ding» niemals das «Ding» selbst ist.

Gewiß, es gibt «kollektive Vorstellungen von der Welt», die einen säkular, die anderen religiös (_siehe dazu: «Ist der Monotheismus ein elementarer Faktor der Gewalt?«_), und i.d.R. meint jemand immer die andere «Ideologie», niemals die eigene, sagt dieser: «das ist ideologisch!». Meist wird dann, wie gesagt, vergessen, daß jeder Mensch selbst die «Welt» vor dem Hintergrund eigener «Ideologie» wahrnimmt, da man die Welt selbst lediglich wie durch eine «Brille» sieht

mitunter sogar zusätzlich noch mit Scheuklappen versehen.

Die Welt aus «eigner Brille ›sehen‹» geht recht gut, solange man in seinem «Kreis» genügend Menschen findet, die sie auf ähnliche Weise «sehen». Was in der Tat oft der Fall ist, da Menschen in einer bestimmten Weltgegend ähnlichen Bedingungen unterliegen, die zum einen von der natürlichen und zum anderen von der gesellschaftlichen Umwelt bestimmt werden: nicht ohne Grund gilt der Mensch als — allerdings plastisches — soziales Wesen, also als ein Wesen, das allein gar nicht existenzfähig wäre.

_Hier_

finden sich die Kerne, wieso
«Ideologien» «kollektive Kraft» gewinnen können.

Worauf kommt es demnach an, wird von «Ideologie» gesprochen, bzw. wann ist es berechtigt, eine «Ideologie» als negativ zu bewerten?

Wenn es so ist, und so ist es, daß jeder einen Begriff von der Welt hat, d.h. eine «ideologische Vorstellung» von der Welt hat, wäre es erlaubt, sie als «idiologische Vorstellung» zu bezeichnen, so sie tatsächlich die eigene wäre — denn mehr können wir Menschen von der «Welt» nicht haben —, dann lassen sich «Ideologien», die die Welt adäquat «abbilden», von solchen unterscheiden, die das nicht tun. Solche, die das nicht tun, lassen sich demnach als «ver_ideologisierte Vorstellungen» bezeichnen, da sie die «Welt», die gesellschaftlichen Verhältnisse, all jenes, dem die Masse der Menschen ausgesetzt ist, falsch «abbilden», und in der Konsequenz zu falschen Handlungen, bzw. zu falscher Politik führen.

Nicht also geht es darum, ob jemand die Welt «ideologisch» sieht, da einem Menschen gar nichts anderes übrigbleibt, als sich eine Vorstellung von der «Welt» (_der Gesellschaft usw._) und ihrer Funktionsweise zu verschaffen, andernfalls könnte er sich nicht orientieren. Und insofern wäre es durchaus zu begrüßen, bildete er sich eine eigene (_eine wirklich originäre, die Wirklichkeit korrekt abbildende_) Vorstellung von der «Welt» (_der Gesellschaft usw._), also _seine_ «Idiologie».


Denn wodurch erfolgt im lobbykratischen Zeitalter
die
«Orientierung» der Masse der Menschen,
wenn nicht durch «Medien», die Konzernen gehören?

— Und das gilt in den social-medialen Zeiten auch weiterhin,
da diese medialen Plattformen i.d.R. selbst nichts als
profitorientierte Konzerne sind,
die sogar schon über eigene bezahlte Zensoren verfügen. —

Was für ein Interesse könnten aber die meist als
«Journalisten» bezeichneten Vertreter solcher «Medien» haben,
der Masse der Menschen ein korrektes Bild von den
gesellschaftlichen Verhältnissen zu verschaffen,
wenn diese nichts als schreibende Mitarbeiter
von solchen Konzernen sind,
die allein wegen der bestehenden Verhältnisse existieren?


Vielleicht entwickelt sich daraus eine allgemein akzeptierte «Ideologie», die die «Welt» (_die Gesellschaft usw._) adäquat abbildet, als Ergebnis eigener Entdeckung der Welt, woraus das so gewonnene Verständnis von der «Welt» (_der Gesellschaft usw._) richtig theoretisiert, bzw. ideologisiert würde.

Um dann was zu tun?

Politisch richtig zu handeln!

Etwas völlig anderes ist es hingegen, will eine Gruppe, oft als «Elite» bezeichnet, daß _ihre_ «ideologischen Sätze» — die eben kein Ergebnis des gewonnenen Verständnisses von der «Welt» (_der Gesellschaft usw._) sind, hingegen allein dem Verschleiern des Bedienens machtvoller Partikularinteressen dienen —, daß die «Welt» (_die Gesellschaft usw._) im Sinne _ihrer_ «ideologischen Sätze» funktioniert. Beziehungsweise eine solche «Funktionselite» will dann mittels «ideologischer Glaubenssätze» Politik «machen».

Ein Beispiel für eine solche «Ideologie» ist das Funktionssystem des «bürgerlichen Staates» — das heute oft auch als «Neoliberalismus» bezeichnet wird —, das auf der Reduktion des Menschen beruht, wodurch der Mensch zu einem «Ensemble betriebswirtschaftlich meßbarer Elemente» wird, das ich «Biofunktionseinheit» nenne, so daß für den «bürgerlichen Staat», im Gegensatz zur Bezeichnung «Nationalstaat», die Bezeichnung «betriebswirtschaftlicher Staat» gerechtfertigt ist.

Woran zeigt sich dann das «inadäquat Ideologische» dieses «betriebswirtschaftlichen Staates»? Daß dieser Staat früher oder später instabil wird, was weitreichende Konsequenzen nach sich zieht. Das lehrt die Geschichte, und das wird seit dem Ende des Kalten Krieges exemplarisch (_wieder!_) ersichtlich.

Will also jemand

obwohl behauptend, kein «Politiker»,
hingegen ein
«Macher» zu sein,
und der die Welt alles andere als
«›idiologisch‹ sehen» wollte

keineswegs das fragwürdige Fundament des bürgerlichen Staates in Augenschein nehmen

was eine Bedingung für praxistaugliches Tun
eines echten Machers wäre —,

ist nicht anzunehmen, daß es besser würde, wollte dieser — als «Macher» — die politische Rolle eines Oberbürgermeisters spielen. …

Vielleicht hat aber dieser Herr bloß gewisse Allüren, die man unter «despotisch» fassen könnte? Despotisches ist anzunehmen, da dieser Jemand im Rahmen seiner «Idee», sich als OB-Kandidat aufzustellen, in einer Diskussion unter Anhängern einer BI meinte, daß, da der sich als OB für deren Belange einsetzen wollte, _er_ es nun sei, der diesbezüglich alles weitere unter- und übernehmen würde, solche Diskussionen also nicht mehr zu führen wären. Und dieses Despotische paart sich in diesem Jemand mit dem, das man keine Ahnung von gesellschaftspolitischen Prozessen nennen könnte. Immerhin, so dieser Jemand OB würde: müßte der sich mit den relevanten Figuren der «lobbykratischen Vernetzung», also mit den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung, im Rat der Stadt _und_ den lokalen Medienvertretern ins Benehmen setzen. Spätestens dann würde es «politisch».

Vielleicht ist die ganze Angelegenheit auch viel einfacher?

Dieser Herr will seine privaten (_geschäftlichen_) Schwierigkeiten lösen, tut aber so, als wolle er eine «öffentliche Sache» zu seinem Anliegen machen. Das Ergebnis? Diese «öffentliche Sache« wird — «leider» — auf der Strecke bleiben, da diese nicht _mal eben_ an Verwaltung und Rat der Stadt vorbei, der dieser Jemand «politik- und ideologiefrei», aber von der Lösung seiner privaten Probleme ganz beseelt, vorstehen will, politisch konstruktiv zu lösen ist; hingegen so seine privaten Probleme lösen würde — wie es für «Macher» typisch ist. Allerdings: öffentliches Amt ist nicht «privates Amt», und darf es in einer Demokratie auch nicht in der Vermischung geben. … Natürlich, gibt‘s genau das — oft! —, nur bedeutete das in diesem Fall, daß auch dieser Herr kein anderes Spiel als die anderen spielen würde. Es ist aber dieses «Spiel», das gesamtgesellschaftlich ins Absurde führt und bloß für die direkt Beteiligten von Vorteil sein mag.

Wieso sollte man solchem «Spielen»
weiterhin gebannt zusehen?


Mit anderen Worten,

wer eine konstruktive gesellschaftspolitische Entwicklung bevorzugt, muß sich mit dem Ist-Zustand unserer Gesellschaft scheuklappenfrei auseinandersetzen.

(_Siehe dazu: «Blindfleckige Beschäftigung mit ›Demokratie‹«._)

Alles andere produziert lediglich weiteren und mehr gesellschaftspolitischen Murks!

Fazit:

Gesundbeterei führt zu konstruktiven Lösungen nicht!

© Joachim Endemann (_EndemannVerlag_)


_* Dazu findet sich ein kleines Stück in: Die tri_logische Sezierung des lobbykratischen Zeitalters, Band II: «Zwischenrufe in satirisch-politischen Variationen oder Reale Betrachtungen dadaistisch-surrealer Phänomene in der Lobbykratie», Zwischenruf 2: «In der Ferne der Bildung oder Die Schwarze Null», und in: a.a.O., Band III, Teilband 1, Lesung 6: «Von Demokratie-Rettern und anderen Lobbykratie-Blüten», die Seiten 156 ff., beginnend mit: «Anmerkungen zu einer gewissen Art von Sozial- und Geisteswissenschaftlern».

_** Folgende «Werte» sind Teil des Inhalts der «GefStoffV: ›Gefahrstoffverordnung‹»:

  • «MAK: ›Maximale Arbeitsplatz-Konzentration‹»;
  • «BAT/BAPT: ›Biologischer Arbeitsplatz-Toleranzwert‹»;
  • «BAST: ›Biologischer Arbeitsstofftoleranzwert‹»

«BAT/BAPT/ BAST» heißen heute «BGW: ›Biologische[r] Grenzwert[e]‹».

Wie sie auch immer heißen mögen, diese Werte dienen der «Feststellung», ab wann damit zu rechnen ist, daß die «optimale» profitorientierte Nutzung menschlicher Energie — also die «optimale Ausbeutungsmöglichkeit» des Menschen durch den Menschen — abnimmt, so daß — aus profitorientierter Sicht — die Kosten für die Ausbeutung und der Profit durch die Ausbeutung in ein «Mißverhältnis» geraten. Im Vordergrund steht demnach nicht die Gesundheit des Menschen, sondern eine «Kosten-Profit-Analyse».

Die «Kosten-Profit-Werte» orientieren sich an Normen, die als «Normalwerte» festgestellt worden sind, so daß die Ausbeutung der ausbeutbaren Menschen eines profitorientierten Staates über einen möglichst langen Zeitraum mit geringst möglichen Kosten möglich erscheint. Veränderung der «Arbeitszeit-Erholungszeit-Taktung», bspw. durch Akkordarbeit oder/und «Überstunden», zeigen, daß diese «Werte» wenig mit der menschlichen Realität zu tun haben.

Nicht anders ist es, kommt es zu Ereignissen wie eine SARS-CoV-2-Pandemie, durch die nämlich die menschliche Leistungsfähigkeit zusätzlich — und möglicherweise dauerhaft — geschädigt wird.

Übrigens:

leuchtet es nicht ein, daß die Anhebung des Renteneintrittsalters die Kostenseite zugunsten der Profitseite weiter verringern hilft?

Nicht anders verhält es sich, wird von «Verbraucherschutz», «Patientenschutz» usw. geredet, denn — auch das zeigt die SARS-CoV-2-Pandemie —: es geht in erster Linie um die profitorientierte Herstellung von Lebensmitteln, Medikamenten, irgendwelchen «Tests» oder «Apps» usw., die irgendwelchen Figuren Profit bringen, nicht um die Lebensqualität der Masse der Menschen.

© Joachim Endemann (_EndemannVerlag_)