Aus menschlicher Perspektive läßt sich
_gedanklich_
eine „natürliche Umwelt-Sphäre“ von einer „menschengesellschaftlichen Umwelt-Sphäre“ abgetrennt betrachten. Tatsächlich aber sind beide „Sphären“ bloß zwei Aspekte (_Gesichtspunkte_) einer Vielzahl von vielfältig miteinander verschränkten
(_also, sich gegenseitig beeinflussenden_)
Aspekten (_Gesichtspunkten_) eines für die Spezies Mensch nur vermutbaren allumfassenden Zusammenhangs
— der aus diesem Grund von dieser Spezies
verschieden interpretiert werden kann.
(_Die Spezies Mensch, als einem dieser vielfältig miteinander verschränkten [_also, sich gegenseitig beeinflussenden und faktoriell wirksamen_] Aspekte eines für die Spezies Mensch nur vermutbaren allumfassenden Zusammenhangs, wird auch als „anthropogener Faktor“ bezeichnet. Eine Besonderheit dieser Spezies liegt vielleicht darin, daß sie an sich ihre Einflußnahme bewußt steuern kann; was aber bei profitdominant orientierten staatlichen Gesellschaften — d.h. lobbykratisch organisierten Gesellschaften — lediglich selten, und dann zudem eher widerwillig, geschieht, da dies von lobbykratischen Ideologen sofort als „unerlaubter Eingriff in den ‘Markt’“ „begriffen“ wird._)
Da diese beiden genannten „Sphären“ miteinander verschränkt sind
— und es sei betont: von dieser Spezies
bewußt beeinflußt werden können —,
lassen sie sich sinnvoll _nicht_ gesondert betrachten, da, wie gesagt, dieses Miteinanderverschränktsein bedingt, daß Einflußnahme auf die eine immer auch eine solche auf die andere „Sphäre“ bedeutet.
Und wegen seiner Bedeutung
sei es nochmals betont:
Da der Mensch als Spezies
— allein schon wegen ihrer Existenz —
beide „Sphären“ zugleich beeinflußt, zwar meinend, durch sein konkretes Tun es bewußt zu vermögen, bloß einmal die eine oder die andere beeinflussen zu können, lassen sich jene
(_vermeintlich „lediglich“_)
die „natürliche Umwelt-Sphäre“ betreffenden Fragen nicht von der „menschengesellschaftlichen Umwelt-Sphäre“ losgelöst beantworten
— und umgekehrt —,
da sie eben nur vermeintlich die eine
dieser „Sphären“ betreffende Fragen sind.
(_Daß jedes Individuum der Spezies Mensch
selbst auch den von beiden „Sphären“
ausgehenden Einflüssen unterliegt,
sei an dieser Stelle nur am Rande erwähnt,
sollte aber im Hinterkopf behalten werden._)
Aus dieser Vorrede ergibt sich bei richtiger Überlegung zum einen, daß das natürliche Klima nichts weiter als Ausdruck und Ergebnis des konkreten Zustands der „natürlichen Umwelt-Sphäre“ _und_
— mittelbar —
der „menschengesellschaftlichen Umwelt-Sphäre“ ist.
Wer also konstruktiv Einfluß auf das natürliche Klima nehmen will,
setzt bei den vom Menschen das natürliche Klima
beeinflussenden „Größen“ an,
da es dem Menschen allein über diese möglich ist,
die Entwicklung des natürlichen Klimas zu beeinflussen;
nicht aber beim Klima selbst:
Denn wie sollte das anders gehen,
ist das natürliche Klima
nichts anderes als das Ergebnis
aller „klima-relevanten Faktoren“,
von denen der „anthropogene Faktor“ eben jener ist,
der von der Spezies Mensch
— zudem selbst dieser Faktor seiend —
tatsächlich bewußt
gesteuert werden kann?
Demnach kann am Zustand wie der Entwicklung der „natürlichen Umwelt-Sphäre“ von uns Menschen lediglich jenes sinnvollerweise bewußt beeinflußt werden, welches auswirkungsmäßig auf uns — als dem „anthropogenen Faktor“ — zurückgeführt werden kann.
Soll aber diese von der Spezies Mensch bewirkbare Einflußnahme konstruktiv erfolgen, muß sie sich einerseits konsequent und andererseits immer unter Berücksichtigung der Auswirkungen solcher Einflußnahme auf _beide_ genannten „Sphären“ ereignen.
Und so ist bei weiterer richtiger Überlegung aus dieser Vorrede zum anderen zu schließen, daß Direkte Demokratie alles andere als im Widerspruch zu Fragen der „natürlichen Umwelt-Sphäre“ stehen kann. Dies wird derjenige geschlechtsunspezifische Mensch jedenfalls nicht leugnen, der weiß, daß es primär Profitinteressen sind, die erst jene Bedürfnisse in den Menschen wecken, die ihren eigenen und den Bedürfnissen der natürlichen Umwelt zuwiderlaufen. Wer also irgendwelche „Investorengruppen“ bestimmen lassen wollte, wie und welche „klimafreundlichen Projekte“
— die sich im nachhinein vielleicht allein
als „profitfreundlich“ erweisen, da
mit der berüchtigten heißen Nadel gestrickt —
der Masse der Menschen
aufs Auge gedrückt werden sollten, wäre
— objektiv gesehen —
bloß ein sich
— bewußt oder unbewußt —
prostituierendes Früchtchen des Profitsystems, da ein solches geschlechtsunspezifisches Früchtchen auf diese Weise belegte, daß es sich nicht nur einen feuchten Kehricht um die Belange der weit überwiegenden Mehrheit der Menschen
— im weltweiten Rahmen zudem —
scherte, sondern auch über neurotisiert aktionistisches Treiben nicht hinauskäme. Denn wie sollte etwas für die „natürliche Umwelt-Sphäre“
— und damit immer auch fürs Klima —
getan werden können, würden nicht zugleich die Bedingungen geschaffen, daß sich die Masse der Menschen es sich leisten kann, umweltfreundlich produzierte Produkte zu kaufen? Zumal von der Annahme auszugehen ist, daß, so die Menschen ihre Geschicke tatsächlich
— im weltweiten Rahmen zudem —
selbst bestimmen können, es nicht die weit überwiegende Mehrheit der Menschen ist, die Unvernünftiges will … weder für die „natürliche Umwelt-Sphäre“ noch für die „menschengesellschaftliche Umwelt-Sphäre“, und damit für ihre Kinder:
denn schon allein deshalb würden sie immer
für nachhaltiges Produzieren plädieren.[1]
Ist aber getrost von dieser Annahme auszugehen,
müssen es die Profitinteressen weniger Menschen sein,
die dem primär entgegenstehen,
hingegen nicht das,
was im folgenden im Fokus steht.
Kurz gesagt:
„Direkte Demokratie” bedeutet, daß diejenigen Menschen eines Landes, das sie bewohnen und, so sie das wollten, nicht einfach verlassen könnten, wie es den Gutbetuchten jederzeit möglich wäre, bestimmen, wie die gesellschaftlichen Belange — demzufolge auch die Wirtschaft — _des_ Staates zu organisieren ist, in dem sie leben.
Wie?
Indem sie sich selbst als erstes fragen: Was ist für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Wohlstand der Gesellschaft als Ganzes wichtig? …
Sind die dabei aufgeworfenen Fragen zu gesellschaftspolitischen Fragestellungen zusammengefaßt _und_ beantwortet, wird das Ergebnis in „gesellschaftspolitische Punkte“ aufgegliedert und vorher festgelegten „gesellschaftspolitischen Kategorien“ zugeordnet. Die Punkte dieser Kategorien werden dann miteinander verknüpft und in angemessenen Zeiteinheiten in die Praxis umgesetzt: manche innerhalb eines Jahres, andere innerhalb von drei, fünf, zehn usw. Jahren.
Zum einen wird sich dabei zeigen, daß es „immerwährende gesellschaftspolitische Punkte“ gibt. Zum anderen, daß sowohl einige Punkte als auch ihre Verknüpfung mit anderen gesellschaftspolitischen Punkten — u.U. ebenso die vorgesehene Realisierungszeit — mitunter anzupassen sind.
(_Da sich der ganze Prozeß in völliger Transparenz ereignet,
stellt das _kein_ potentielles Manipulationsproblem dar._)
Wer hat für die Umsetzung dieser gesellschaftspolitischen Punkte zu sorgen? Personen, die von den nicht gutbetuchten Menschen einer staatlichen Gesellschaft als vertrauenswürdig anerkannt sind — die also insbesondere durch ihr Tun bewiesen haben, daß sie so kompetent wie gemeinwohlorientiert handeln können … _und_ das auch wollen.
Denn weder genügen Gemeinwohlorientiertheit noch Kompetenz allein: Diese Qualitäten müssen sich stets in jenen Menschen vereinigt finden, die gesellschaftspolitisch relevant tätig sein wollen bzw. es sind
— da es eben nicht genügt,
etwas tun zu wollen:
man muß es auch können.
Demnach
ist bei allen gesellschaftspolitischen Fragestellungen
gemeinwohlorientierte Kompetenz
eine Bedingung für gesellschaftspolitisch relevantes Handeln.
Diese gemeinwohlorientiert kompetenten Personen
werden auf eine Liste gesetzt und dann
per politischem Losverfahren bestimmt.
Auf diese Weise werden alle bisher bestehenden „politischen Seilschaften“ sofort zerstört, und es können sich weder neue bilden noch kann in Hinterzimmern Ausgekungeltes politisch relevant werden, wie es in der real existierenden Lobbykratie alltäglicherweise der Fall ist: man denke bspw. an «Cum-Ex» — zwar verniedlichend als „Dividendenstripping“ bezeichnet, bei dem es sich aber tatsächlich nicht um einen „Skandal“ handelt, da es ein exemplarisches systemisches Symptom mit mafiösem Charakter ist, von dem schon Theodore Dreiser anschaulich zu berichten wußte[2].
Diese Machenschaften,
die lediglich als „Skandal“ durch die „Medien“ gingen,
werden abgewandelt fortgesetzt.
Vergleichbares gilt für jene Personen,
die die politischen Repräsentanten beraten:
auch sie sind per politischem
Losverfahren zu bestimmen.
Die Einsetzung der auf diese Weise bestimmten Personen, ob politisch repräsentativ oder beratend tätig, hat auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu erfolgen:
angefangen bei den Kommunen
bis hin zur Spitze des Staates.
Wie bereits erwähnt, hat die Umsetzung der gesellschaftspolitischen Punkte absolut transparent zu erfolgen. Das ist deshalb so wichtig, da allein auf diese Weise die weitere Entwicklung
(_der einmal bestimmten staatlichen
Beschaffenheit der Gesellschaft_)
stets unter der Kontrolle der Masse der Menschen
_i h r e s_
staatlichen Gemeinwesens bleibt. Denn es liegt in der Natur gesellschaftspolitischer Punkte, daß sich deren Realisierung immer direkt auf die Menschen eines staatlichen Gebildes auswirkt. Und in der real existierenden Lobbykratie bedeutet das, daß sich diese Punkte stets zum
(_mitunter direkt oder erst später_)
spürbaren Nachteil der Masse der Nichtgutbetuchten auswirkt, da „Lobbykratie“ heißt, daß die Entwicklungsrichtung eines staatlichen Gebildes
— das dann eben nicht den Charakter
eines Gemeinwesens haben kann —
von den Satelliten der Gutbetuchten bestimmt wird.
Die Gutbetuchten und ihre Satelliten rechtfertigen das meist damit, daß sie _die_ „Leistungsträger“ des Staates seien. Diese „lobbykratische Behauptung“ mag in einer „Leistungsträgergesellschaft“ zutreffen. Allerdings gibt es eine solche Gesellschaft — deren „Leistungsträger“ ja besonders in ihrem wirtschaftlichen Bereich, also der „Wirtschaft“, tätig sein müßten — bisher allein in den Köpfen der Ideologen der real existierenden Lobbykratie.
Daß eine solche „Leistungsträgerwirtschaft“
(_bzw. „Leistungsträgergesellschaft“_)
in der Wirklichkeit bisher nicht existiert, hängt zumindest größtenteils damit zusammen, daß die „persönliche Produktivität“ eines Menschen nicht meßbar ist. Das heißt die in einer Wirtschaft — bspw. in einer „Marktwirtschaft“ — wirksame Produktivität des Menschen
(_die sogenannte, sich in einem bestimmten
Zeitraum ausdrückende Arbeitsproduktivität_)
ist stets das Gesamt_Ergebnis der Leistung _aller_ Erwerbstätigen eines staatlichen Gebildes.
Daraus ergibt sich
— an sich —
zwingend,
daß eine Wirtschaft nicht nur Teil einer Gesellschaft ist,
sondern auch das Ergebnis des spezifischen
Zusammenwirkens der Menschen
einer bestimmten Gesellschaft ist,
nämlich im Sinne der Schaffung,
Sicherung und Entwicklung
ihrer materiellen Basis zu arbeiten.
Übrigens
ist der zurückliegende Satz deshalb mit: „daraus ergibt sich — an sich — zwingend“ eingeleitet, da das auf die Wirtschaft der präsenten Lobbykratie natürlich nicht zutrifft: in ihr ist die Gesellschaft zum Anhängsel geworden, bzw. zu etwas, das, je nach Profit_Interessenlage, am Nasenring durch die Arena gezogen wird, wie (_nicht nur_) die weiter oben kurz angesprochene «Cum-Ex»-Klamotte eindrucksvoll belegt:
Seit 1999 wagt kein deutscher Finanzminister mehr, den Akteuren am Spekulationsmarkt auf die Finger zu klopfen: Herr Eichel nicht, Herr Steinbrück nicht, Herr Schäuble nicht, Herr Scholz nicht.
Daraus könnte geschlossen werden, daß eine Gesellschaft, die sich eine solche Wirtschaft „leistet“, früher oder später als Ganzes zu einem „evolutionären Irrläufer“ wird.
Dementsprechend müßte es klar sein,
daß die Produktivität einer
Wirtschaft davon abhängig ist,
ob die Masse der Menschen
— auf würdige Weise —
am Wirtschaftsprozeß partizipiert.
(_Was „auf würdige Weise“ bedeutet? Volle Teilhabe an den materiell bedingten Freiheitsgraden einer staatlich organisierten Gesellschaft. Wovon die materiellen Freiheitsgrade einer staatlich organisierten Gesellschaft abhängig sind? Vom Entwicklungsstand der Wirtschaft. In diesem Zusammenhang stellt sich also u.a. welche Frage? Die Verteilungsfrage._)
Aus dem Fakt,
daß die Wirtschaft einer Gesellschaft
ihre materielle Basis darstellt,
ergibt sich wiederum,
daß die Wirtschaft zu demokratisieren ist,
soll demokratische Entwicklungsrichtung
überhaupt realisierbar werden.
Demzufolge ist die Begriffsschöpfung „Leistungsträger“ nichts als eine die Köpfe vernebelnde Schimäre. Wenn auch zuzugeben ist, daß es Bestrebungen gibt, aus den lobbykratischen Gesellschaften „Leistungsträgergesellschaften“ zu „formen“. Wie? Beispielsweise, indem man den Menschen das Märchen erzählt, daß das sogenannte bedingungslose Grundeinkommen das Tor zu einer „gerechteren“ Gesellschaft wäre. Daß es sich dabei bloß um eine weitere „Argumentations“-Verwirrung handeln kann, ist bereits verschiedentlich festgestellt worden.[3]
Übrigens:
entweder ist eine Gesellschaft
gerecht aufgebaut oder ungerecht.
Wer also behauptet,
er wolle die Gesellschaft „‘etwas’ gerechter“ machen,
gibt nicht nur zu, daß die bestehende Gesellschaft
ungerecht aufgebaut ist,
sondern er versucht auch den Menschen
Sand in die Augen zu streuen,
indem er etwas in Komparation setzt,
das nicht in Komparation zu setzen ist,
denn etwas ist entweder
gerecht oder ungerecht,
aber nicht „gerechter“ als etwas anderes Ungerechtes.
Vergleichbares gilt für die Demokratie:
es gibt sie oder es gibt sie nicht.
Deshalb kann der Spruch:
„mehr Demokratie wagen“
nie mehr als Augenwischerei sein.
Hinweis:
Tatsächlich bedarf die Demokratie
nicht des Attributs „direkt“.
Es wird hier lediglich verwendet,
da die lobbykratische Verwirrung
von Begriffen dazu geführt hat,
daß die meisten Menschen glauben,
wir lebten in einer Demokratie. Allein deshalb
lautet der Titel dieses Textes:
«Ist ›Direkte Demokratie‹ ein utopisches Projekt?».
Und daß in diesem Titel „Direkte Demokratie“
in An- und Abführungszeichen gesetzt ist,
hängt genau damit zusammen.
An sich genügte es also,
lautete der Titel:
«Ist Demokratie ein utopisches Projekt?».
Siehe in diesem
Zusammenhang auch:
«Der Brexit als Ausdruck ›momenthafter‹ Demokratie».
Das bedeutet,
erfolgt die Umsetzung
politischer Entscheidungsprozesse
nicht transparent
— und das ist immer dann der Fall,
bestimmen die Satelliten der Gutbetuchten die
Entwicklungsrichtung eines staatlichen Gebildes —
ist es nur eine Frage der Zeit,
bis sich „Interessengruppen“ bilden,
die allein ein Ziel kennen:
diese Prozesse
in ihrem Interesse beziehungsweise im Interesse derer, die sie bezahlen, voranzutreiben: also im Interesse der Machtelite des Staates, in dem die Nichtgutbetuchten lediglich noch den Charakter von Insassen haben, als daß sie wirklich freie Menschen sein könnten. Daraus ergibt sich, daß nicht transparent getroffene politische Entscheidungen mittelbar oder unmittelbar _immer_ zu Lasten der Nichtgutbetuchten gehen.
(_Und dies wird selbst von den Insassen eines lobbykratisch organisierten Staaten als mehr oder weniger „normal“ angesehen … bspw. sagend: „das ist nun einmal so!“. Oder: „Wir haben ja eine ‘repräsentative Demokratie’“. — Wo aber sollte sich in einer Worthülse Demokratisches verbergen?_)
Aus dem hier Gesagten ist der Schluß zu ziehen, daß
die durch das politische Losverfahren bestimmten Personen die Aufgabe haben, die zuvor festgelegten gesellschaftspolitischen Punkte in völliger Transparenz abzuarbeiten und dann öffentlich zu berichten, daß
— und wie sie —
diese Punkte realisiert haben. Oder zu berichten, daß sich bei ihrer Umsetzung Probleme zeigten, wie sich diese darstellten und wie diese zu lösen oder zu vermeiden seien — beispielsweise durch eine bestimmte Aktualisierung der gesellschaftspolitischen Punkte.
(_Über die tatsächliche Art der
aufgetretenen Probleme ist die Masse der
Menschen allerdings deshalb selbst gut informiert,
da, wie gesagt, das Abarbeiten der vorher
festgelegten Punkte stets in völliger Transparenz erfolgt._)
In jedem Fall werden die
gesellschaftspolitischen Punkte
stets nach sachbezogenen Referenden aktualisiert.
Ist Direkte Demokratie ein utopisches Projekt?
beziehungsweise:
Ist Demokratie ein utopisches Projekt?
Nein,
es ist ein un_realistisches Projekt.
Warum?
Nun, nicht deshalb, da es gegen Naturgesetze verstieße, sondern weil die von Lobbykraten erzeugten real existierenden gesellschaftspolitischen Verhältnisse verhindern, daß das hier skizzierte Projekt „Direkte Demokratie“ umzusetzen ist. Denn was haben wir, wenn nicht eine Lobbykratie, in der die politischen Parteien nichts anderes als „Tamtam-Parteien“ sind, so daß „Demokratie“ lediglich simuliert werden kann, bspw. in Wahlkrämpfen?
Und so ergibt sich aus dem Dargelegten, daß die Masse der Menschen verstehen muß, daß die politischen Parteien nicht dazu da sind, ihre legitimen Bedürfnisse zu befriedigen, hingegen allein jene der Machtelite und der Satelliten dieser Elite des Landes, in dem sie primär als Insassen leben. Natürlich, in „gesellschaftspolitischen Schönwetterphasen“ mag es wohl sein, daß es mitunter nach Interessenausgleich für die Masse der Menschen aussieht oder doch — auch zur Beruhigung der Gemüter — einen solchen in „gewissem“ Maße geben müsse, womit schon so mancher geschlechtsunspezifischer Politiker in einem großen Wahlkrampf zu punkten versuchte
— manchem von diesen das sogar gelang,
jedoch nach dem überstandenen Krampf das
tamtamistisch Dahergeredete nicht verwirk-
lichen konnte
(_wohl aus am_nesischen Gründen … oder,
falls Sie es vorziehen: aus am_nestischen Gründen_) —,
oder gar, daß die Interessen der Machtelite und ihrer Satelliten und jener der normalen Menschen einer staatlich verfaßten Gesellschaft als in Einklang stehend erscheinen. Das ändert sich spätestens dann, stehen die „harten Interessen“ der Machtelite und ihrer Satelliten in Frage.
(_Dies ist, ebenso wie die deutschen tamtamistischen Parteien, keine spezifisch deutsche gesellschaftspolitische Spezialität: höchstens die Art und Weise wie die „harten Interessen“ der Machtelite und ihrer Satelliten geschützt werden; denn diese „Spezialität“ ist typisch für jedes machtelitär bestimmte Staatsgefüge, das heute meist als „Nationalstaat“ bezeichnet wird. _)
Wer sind die Satelliten der Machtelite
(_der Gutbetuchten_)
einer staatlich verfaßten Gesellschaft?
Unter anderem die schreibenden Mitarbeiter der Medienkonzerne; die in Thinktanks einsitzenden spin_doktorischen „Wissenschaftler“; das Führungspersonal auf der Verwaltungsebene; die Masse der Kulturbetriebler — sowie, selbstverständlich, die geschlechtsunspezifischen Politiker in den politischen Parteien des lobbykratischen Systems.
Diese „Satelliten“ werden meist als die „Elite“ eines
staatlich verfaßten gesellschaftlichen Gebildes bezeichnet.
Tatsächlich handelt es sich aber um die „Funktionselite“ der
Machtelite eines solchen Gebildes, denn ohne diese gäbe es diese
„Elite“ (_der Gutbetuchten_) nicht … die Machtelite allerdings auch nicht.
Nicht nur in Deutschland gehören zu diesen Parteien
all jene, die in den Parlamenten vertreten sind
— mitunter abgesehen von jenen politischen Gruppierungen,
die mangels Masse allein politische Feigenblatt-Funktion
ausüben:
«Seht her, wie ›demokratisch› wir sind:
›wir‹ lassen sogar ›solche‹ Meinungen zu!».
Also, um mich auf Deutschland zu beschränken, angefangen bei dem politischen Linksausleger seines lobbykratischen Systems, der Partei Die Linke, bis zu seinem politischen Rechtsausleger, der Partei AfD.
Was ist das Besondere an diesem politischen Rechtsausleger des deutschen lobbykratischen Systems, der bewußt medien_präsent gehalten wird? Daß die AfD eine direkte Schöpfung des deutschen Establishments ist, deren Aufgabe es ist, den etablierten Parteien dieses Systems die Chance zu eröffnen, die Gesellschaft als Ganzes politisch rechts auszurichten, das bedeutet: neo_wilhelministisch … sagend: «Wir müssen natürlich den Bedürfnissen der Kleinen Leute nachkommen». Also etwas „berücksichtigen“, nach dem das menschliche Wesen
— da anlagemäßig plastisch —
dann verlangen mag, ist es durch die praktizierte Politik erst mickrig gemacht worden, sich dann in entsprechendem Denken und Fühlen ausdrückend; um letztlich so die Bedürfnisse und Interessen der Machtelite und ihrer Satelliten weiterhin tatsächlich berücksichtigt zu halten, und hierdurch die AfD der Masse der gesellschaftspolitisch mickrig Gemachten und unterdrückt Aggressiven als politische Alternative erscheinen zu lassen.[4]
… Und ebenso gehören, u.a., zu diesen Satelliten all jene, die am Fuße der ihnen zugewiesenen Karriere-Leiter stehen — auf den „Startschuß“ wartend, um im lobbykratischen System möglichst weit nach „oben“ zu steigen …
Der grundsätzlich richtige Ansatz zur Entwicklung der Gesellschaft im Sinne und Interesse der Masse der Menschen ist übrigens die französische Gilets-Jaunes-Bewegung. Das ist unabhängig davon, ob diese politische Bewegung letztlich erfolgreich ist. Denn es geht um den Ansatz ihres politischen Strebens, nämlich an den Vertretern des lobbykratischen Systems vorbei eine politische Bewegung aufzubauen, die Ausdruck der tatsächlichen Bedürfnisse der ganz normalen Menschen ist.[5]
— Was wäre dieses Streben?
Das eigene Schicksal _kollektiv_ selbst in die Hand zu nehmen,
also in der Tat _kollektiv_ freie Menschen zu werden!
… Denn was soll
„kollektiv freie Menschen werden“
bedeuten?
Dieses nicht auf Kosten anderer zu tun ...
Il Piano _ 8. September 2020[6]
© Joachim Endemann (_EndemannVerlag_)
_1 Im Zusammenhang des bisher Gesagten siehe in: «Sie fragen noch, wie die ›Verhältnisse‹ liegen?», Perspektive 3: „Läßt sich das Klima leugnen?“, die Aspekte 36-39. In diesen Aspekten wird auch dargelegt, wie sich die „klimatische Entwicklungsrichtung“ konstruktiv drehen läßt. Im übrigen dabei — wie stets! — vom gesellschaftlichen Ist_Zustand ausgehend.
_2 Siehe in: Theodore Dreiser, Tragik America, Constable & Co Ltd., London, 1932 (_Copyright: 1931_), die Seiten 14 f. Diese Passage findet sich von mir ins Deutsche übersetzt in: Die tri_logische Sezierung des lobbykratischen Zeitalters, Band I: Es werde mehr Licht! Mehr Demokratie wagen in der Lobbykratie? Untersuchung über die Konsequenzen der bürgerlichen Real-Demokratie, Teilbände 1-3, die Seiten XXXVIII und XXXIX des Vorworts.
_3 Siehe dazu bspw. in: Die tri_logische Sezierung des lobbykratischen Zeitalters, Band III, Teilband 1, die Seiten 232-37, beginnend mit: „Anmerkung zum ʽBedingungslosen Grundeinkommenʻ (__BGE__)“.
_4 Unter anderem habe ich in meinen Büchern dargelegt, daß sich derjenige fatal irrte, der glaubte, die Parteien Die Linke und die AfD gehörten nicht zu den Tamtam-Parteien des lobbykratischen Systems, siehe diesbezüglich bspw. in: Die tri_logische Sezierung des lobbykratischen Zeitalters, Band III, Teilband 1, erster Teil: „Von Pen_Pushern und Spin_Doktoren, Lesung 2: „Das Gerede vom Postfaktischen dient der Verschleierung des Lobbykratischen“.
In diesem Band III der Tri_logischen Sezierung finden sich ebenso Aussagen zum „Neowilhelminismus“. Denn immerhin sind seine beiden Teilbände nicht ohne Grund mit: «›Ich stimme nicht zu!‹ — Gesellschaftspolitische Lesungen über den Neowilhelmoliberalismus und seine Konsequenzen» betitelt.
Da die eigentlichen Ursprünge des sich heute entwickelnden Neowilhelminismus’ im Wilhelminismus liegen, dessen Ursprünge wiederum auf den in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfundenen „Arier-Mythos“ zurückgehen, ist zum Verständnis und den Konsequenzen des Neowilhelminismus’ noch ein anderes Buch aufzusuchen, das sich in einem großen Teil eines seiner Kapitel mit den Gründen für die Erfindung des „Arier-Mythos“ beschäftigt: «Ist der Monotheismus von seiner Anlage her ein elementarer Faktor der Gewalt?», Kapitel 7: „Der lange Schatten des Kolonialismus’ oder Einige Fakten zur Geschichte der Menschen in Bhâratavarsha“, dort die Seiten 436-544, beginnend mit: „Vedânta bedeutet: ʽden Veden angehängte Schriftenʻ“.
Was das plastische Wesen des Menschen anbelangt, siehe in: Die tri_logische Sezierung des lobbykratischen Zeitalters, Band I, Teilband 4: „Der Lösungsweg“, die Seiten 139-47, beginnend mit: „das Wesen des einzelnen Menschen ist […] plastisch …“.
_5 Dazu habe ich ein Buch geschrieben, das den Titel: «Le rayon des Lumières — Quelques remarques sur ›l’Empire de la paix» orwellien, nommé l’UE›» trägt. In diesem Buch steht alles, was man wissen muß, diesen gesellschaftspolitischen Prozeß, bzw. das Projekt der „Direkten Demokratie“, zu verwirklichen, und zwar unter Berücksichtigung der realen Bedingungen in der nach ideologischen Gesichtspunkten konstruierten Euro-Zone der ebenso ideologisch geschaffenen EU.
_6 Bei diesem Text handelt es sich um eine schon ältere Reflexion über die Demokratie, die ihren aktualisierten Niederschlag u.a. in folgendem Buch gefunden hat: «Sie fragen noch, wie die ›Verhältnisse‹ liegen?». Diesbezüglich möge der interessierte Mensch dort mit Aspekt 2: „Was eine Passage in Chestertons: ‘The Man who was Thursday: A Nightmare’ offenbart“ beginnen, da diese Passage einen Einblick in etwas eröffnet, das in doppelter Hinsicht aufschlußreich ist, und in Aspekt 32: „Die erste Demonstration der unbewußten Real-Satiriker ereignete sich am 19. Mai 2019“, die Seiten 337 ff. lesen, beginnend mit: „folgendes ist keine politische Geschmacksfrage“; sowie die Seite 669, beginnend mit: „Also sei zum Abschluß nicht allein die Frage wiederholt: Was spricht noch gegen Direkte Demokratie, spricht nichts für die simulierte Demokratie des lobbykratischen Systems …[…]?“.