«cum seu ex»

Wer die «Cum-Ex»-Machenschaften als bloßen Ausdruck von Steuerhinterziehung bezeichnet, weiß entweder nicht, daß es sich dabei um organisierten Raub handelte, der von politischer Seite gewollt gewesen sein muß, denn dieses Rauben wird weiterhin — lediglich mittels krimineller Energie abgewandelt — betrieben, oder will etwas verniedlichen, das früher oder später zu einer Mafiaisierung staatlicher Gebilde führen muß. An sich adäquat erstellte Gutachten ändern an einer solchen gesellschaftspolitischen Prozeßentwicklung nichts:

«Darlegung der tatsächlichen und rechtlichen Gegebenheiten, welche bei sogenannten Cum/Ex-Geschäften mit Leerverkäufen zur mehrfachen Erstattung bzw. Anrechnung von tatsächlich nur einmal einbehaltener und abgeführter Kapitalertragsteuer bzw. bis zur Abschaffung des körperschaftsteuerlichen Anrechnungsverfahrens nur einmal gezahlter Körperschaftsteuer führten.»

Zumal dieser Fakt „prozeßhafter Mafiaisierung“ lobbykratisch organisierter staatlicher Gebilde jedem seit langem bekannt sein kann: siehe dazu die exemplarische Erläuterung Theodore Dreisers, die dieser Anfang der 1930er Jahre in seinem Buch Tragik Amerika dokumentiert hat.

Man kann es auch anders sagen:

Deutsche Behörden und führende deutsche Politiker interessiert offenbar nicht, ob ein Finanz-Geschäft kriminell oder nicht kriminell abgewickelt wird, sondern lediglich, daß dies „ordnungsgemäß“ verbucht wird, wie über diesen verlinkten Text belegt werden kann:

[…] die BaFin [_Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht_] überprüft keine konkreten Einzelgeschäfte der beaufsichtigten Institute, sondern überwacht und beaufsichtigt die Institute im Hinblick auf ihre Liquiditätsausstattung, die Solvenz sowie die Einhaltung der sonstigen bankaufsichtlichen Regelungen nach dem Kreditwesengesetz (KWG), mithin die Einhaltung organisatorischer Anforderungen an die Institute. […] 

(_Das Zitat findet sich auf
der Seite 2 des verlinkten Textes
._)

Im weiteren Verlauf des verlinkten Textes
wird diese Aussage gebetsmühlenartig wiederholt.

… Sie wissen,

mit welcher Inbrunst Leute strafrechtlich verfolgt werden, fahren sie schwarz oder holen sich Abfälle aus Müll-Containern vor Lebensmittel-Kettenläden?