[__Aktualisiert am 21./22. Dez. ’16__]
Hat jemand etwas Erhellendes beizutragen zum Problem der praktizierten Politik im Sinne der neoliberalen Doktrin, wenn er davon ausgeht
(__und sei dies auch allgemein Konsens__)
, daß die neoliberale Tendenz mit einer Frau Thatcher und einem Herrn Reagan eingesetzt habe? Für mich ist das jedenfalls Ausdruck einer kurzschlüssigen Meinung und nicht einer fundierten Argumentation.
(__Beispielsweise zum Ausdruck kommend hier.__)
Ein solches Meinen ist aus meiner Sicht jenseits dessen, was unter Aufklärung zu verstehen ist.
So ist auch die Annahme ein Witz, daß die Vertreter des Neoliberalismus‘ fest im Sattel säßen.
Warum denn das Gezeter und die Unterdrucksetzung der Verantwortlichen in Ländern, in denen es Referenden gibt, die eindeutig zum Ausdruck bringen, daß die Bevölkerungen weit entfernt davon sind, mit der praktizierten Politik einverstanden zu sein?
* * *
Und es sei jetzt abgesehen von den politischen Mogelpackungen in solchen Ländern
— wie geradezu exemplarisch in Griechenland —
, deren Verhalten noch verteidigt wird von sogenannten Linken, bspw. in Deutschland,
wenn auch folgerichtig
, immerhin geht’s ihnen in Wahlkrämpfen ums politische Tamtam:
Zur kollektiven Irreführung.
Was nicht erst zu beweisen wäre, aber dennoch nachzulesen ist im weiter unten erwähnten Werk.
Es ist eine Konsequenz der praktizierten Politik selbst, daß politische Stilblüten des rechten politischen Lagers sich dieses „kollektive Gefühl“ überhaupt zunutze machen können.
Zur weiteren Verdeutlichung sei an dieser Stelle ein anderer Gedanken-Faden eingeflochten:
Denn es ist ein politisches Lager.
Schon für sich genommen ist absurd die Vorstellung, das Ende der Geschichte sei erreicht.
Dies war in den 90er Jahren eine bewußt verbreitete Fake News, die
_d a m a l s_
nicht übers Internet erfolgte und längst nicht die erste gewesen, zu jener Zeit also gefaket, als die Welt der meinungsmachenden Medien noch in Ordnung war.
Immerhin war der Kalte Krieg zu Ende und es mußte nun um die allgemeine Verbreitung alter Glaubenssätze des rechten politischen Lagers gehen, wie:
Die „unsichtbare Hand“ des Marktes greift gottgleich weise ein und anderes Theoretisiertes ohne Unterleib.
Dem schlossen sich dann sozialdemokratische Parteien und Grüne an, intellektuell entkernt wie die längst waren und seitdem geblieben sind.
Die sogenannte Die Linke, sollte ihnen darin Jahre später folgen, also nachdem deren Ideologen ihrer ersten Stunde sich von ihren stalinistischen Ideen gelöst und seitdem intellektuell ähnlich entkernt nach eigener Regierungstauglichkeit streben — im bestehenden System
, das ausschließlich schräubchendrehenderweise zu reformieren sei:
bspw. in einer Koalition mit merkelesken SPDlern und Grünen — oder gar mit dem Original, sollte das notwendig sein,
_s o l l t e_
eins der Produkte dieser neoliberalen Politik, große Teile der Bevölkerung für sich einnehmen können
— also die AfD.
Dies ist aber Ergebnis des „Reformismus“, der verlangte und verlangt, daß einzig an Stellschräubchen zu drehen sei
— zur Geneigtmachung des sich allgemein etablierenden neoliberalen Systems —
, denn mehr könne, ja dürfe man auf keinen Fall tun
. . . wegen der „Empfindlichkeit“ des Marktes . . .
(__Der schlägt dann
, zur Strafe wohl
, aus.__)
Gewiß, mehr darf vor allem gar nicht gedacht werden, denn dann käme man schnell in jene Bereiche, die dem Nachdenkenden deutlich machten, daß Stellschräubchendreherei ein sinn_loses Tun ist
— oder sehen Sie eine Abwendung
von der neoliberalen Agenda 2010?
Nun, die Strukturen der Gesellschaft sind aber
_g r u n d l e g e n d_
_r e a l i s t i s c h_
anders zu denken
(__folglich vom Ist_Zustand ausgehend__)
_:_
Wie unser Geschlecht nämlich überhaupt noch eine Überlebenschance haben kann?
Und gemeint ist jetzt nicht die Umweltfrage
, ohne die damit zu negieren.
_S o n d e r n_
aus der
A b_Wendung
der existentiellen Bedrohung durch eine,
von der neoliberalen Doktrin geforderten und im Sinne der Wirtschaft erfolgenden Trimmung der menschlichen Gesellschaft
_h e r a u s_
, zu einer gesellschaftlichen Entwicklungsrichtung zu kommen, die
_j e n s e i t s_
des neoliberalen Dogmas erfolgt:
Zu verstehen also als Rettungsaktion des Menschlichen im Menschen
— folglich zur Rettung des menschlichen Wesens.
Immerhin ist die praktizierte Politik im Sinne dieses Dogmas, jene des rechten politischen Lagers.
An dieser Stelle sei nun der andere Faden wieder aufgegriffen:
Diese Konsequenz der praktizierten Politik, also daß politische Stilblüten à la AfD die Ergebnisse des gesellschaftlichen Verwüstungswerks des Neoliberalismus‘ sich für ihre Zwecke zunutze machen können, wird letztlich doch dazu dienen, daß das neoliberale Projekt überhaupt weitergeführt werden kann:
auf,
dann _w i e d e r_
, primär nationalstaatlicher Ebene.
Und dies genau deshalb, da die Machtelite eben nicht sicher im Sattel sitzt
— trotz ihrer lobbyistischen Entourage.
* * *
Das eigentliche Problem aber,
einer anderen Politik zum
_k o n s t r u k t i v e n_
Durchbruch zu verhelfen
, stellen dar
_s o w o h l_
die politischen
_a l s a u c h_
die wissenschaftlichen Satelliten des lobbykratischen Zeitalters
_s o w i e_
die schreibenden Mitarbeiter der Medien_Konzerne
_a l s a u c h_
genauso jene im Sinne des lobbykratischen Zeitalters ihre Überlegungen anstellenden Intellektuellen
— selbst wenn man
bei oberflächlicher Betrachtung
sich zu der Annahme „verführen” lassen
_k ö n n t e_
, sie säßen mit im Boot der Kritiker des dominierenden Systems.
* * *
_D a s h e i ß t_
_nicht_
gemeint sind
„K r i t t l e r“,
_h i n g e g e n_
_e c h t e_
, mit intellektueller Lösungskompetenz ausgestattete
_K r i t i k e r_
des dominierenden Gesellschaftssystems.
* * *
Folglich weiß ich schon, wieso ich auf Distanz entweder mit Krittlern oder solchen bin, die
_irgendwie_
immer die Kurve kriegen, das bestehende, mit Demokratie-Optik ausgestattete Gesellschaftssystem zu stützen:
Letztlich aus Angst vor der kollektiven Kraft der Menschen, vor der lediglich dann Angst zu haben berechtigt ist, begnügt man sich damit, ihnen keinen reinen Wein einzuschenken, klärt sie nicht über ihre eigenen Interessen auf, was notwendig
— wegen der massenmedialen
_B e n e b e l u n g s m e t h o d e n_
, die jene Interessen der Machtelite als die ihren erscheinen lassen:
leichte Beute dann
für bauchig appellierende Demagogen.
* * *
Wer von sich behauptet links zu sein, aber insgeheim Geschmack findet an der neoliberalen Ideologie . . .
(__da sie nun einmal etabliert
, aber hoffend
, der „Reformismus“ mag’s schon richten
, hingegeben vergessend oder gar
mangelhaft
oder überhaupt nicht
begreifend
, welche Rolle dieser Ismus zu deren Etablierung beigetragen__)
* * *
Sollten Sie nun erwidern wollen, der Reformismus sei das einzig Mögliche, ein revolutionärer Akt hingegen nicht,
wie überhaupt die Erfahrung gezeigt habe
, brächten Sie damit lediglich das reflexhaft Typische zum Ausdruck, aber kein Ergebnis eines behaupteten Erfahrungswertes.
. . . Allerdings geht es
_a n d i e s e r S t e l l e_
nicht um irgendeinen „revolutionären Akt“
, sondern um jenes
, das ich im 4. Teil meines weiter unten genannten Werkes erläutert habe.
* * *
Wer also von sich behauptet politisch „links“ zu sein, aber Geschmack findet an der neoliberalen Ideologie, muß ein Heuchler bleiben:
Immerhin ist diese Ideologie genau jene Manipulationsmethode,
die erlaubt
, die Masse der Menschen einer Gesellschaft um die Bedürfnisse der Markt-Akteure herum zu zentrieren.
Wer im Gegensatz dazu sich wirklich unterrichten will über das tatsächliche Problem des Neoliberalismus‘, sowie diesbezüglich nicht lediglich etwas
_M e i n e n_
, sondern zusammenhangerschließend erkennen will, das
_s o w i e s o_
Bedingung für die Entwicklung
eines konstruktiven Lösungsweges
, nun, dem möchte ich an dieser Stelle ein zwar umfangreiches, aber dem Leser sich gut erschließendes Werk empfehlen, das dennoch weit entfernt davon ist, bloße Aspekte eines komplexen Zusammenhangs zusammenhangslos anzusprechen.
Unter
gibt es dazu eine
Übrigens ist bezogen auf meine obige Aussage zum „Neoliberalismus“
(__aber auch zur sogenannten „sozialen Marktwirtschaft“, dieser Begriff wird i.d.R. vollkommen falsch verstanden__)
von besonderem Interesse der erste Teil dieses 4_bändigen Werks, dessen Titel selbst nicht nur sprechend ist, sondern der Inhalt weit mehr hält, als der Titel schon zu verheißen scheint:
Ein echtes Buch eben
. . . das man sogar kaufen kann.
© Joachim Endemann