Frau Merkels Grosszügigkeit.

Ist Frau Merkel großzügig, stellt sie, als offenbare Vorsteherin der EU, der russischen Regierung eine „Freihandelszone à la TTIP“ von Lissabon bis Wladiwostok „in Aussicht“ – vorausgesetzt der „Ukraine-Konflikt“ werde sofort beendet?

Nein, aber es zeigt ihre Irrationalität. Das heißt es wäre nicht weiter tragisch, wenn Frau Merkel eine idealtypische Modellhausfrau des Neoliberalismus wäre, die nichts von Gesamtwirtschaft versteht und auch nichts von konstruktiver Politik, denn eine solche Hausfrau will ja nur eine „sparsame“ sein. Das wäre noch ok, aber es ist nicht mehr ok, wenn diese nicht nur deutsche Kanzlerin sein wollte, sondern es auch wäre – und tatsächlich ist. Denn in dieser „Inaussichtstellung“ liegt die Verkennung der Entwicklung der aktuellen Faktenlage, die ich bezogen auf Rußland hier und bezogen auf die EU bspw. hier dargelegt habe.

Und wen Frau Merkel, bzw. die deutsche Politik in der Ukraine unterstützt und in den Sattel gehoben hat, läßt sich hier nachlesen.

Das heißt die deutsche Politik ist, wieder einmal von egozentrischer Irrationalität geprägt – und daraus ist zu schließen, daß sie nicht geeignet ist zur Führung Europas, denn dazu bräuchten wir kein Deutsch sprechendes Europa, sondern ein „europäisch denkendes Deutschland“.

Nein, was Frau Merkel da anbietet, ist kein Angebot, sondern das ist ein laut verkündetes, kleinlautes Eingeständnis, daß der Griff nach der Ukraine ein Fehler war.

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Dieser Artikel ist komplett überarbeiteter Teil des fünften Bandes der Edition !_scheuklappenfrei_! des EndemannVerlag.

 

© Joachim Endemann