Wie man verstetigt Geld zum Fenster hinauswirft, den Leuten dann erzählt, daß man ein „Stück Geld“ nur einmal ausgeben könne und deshalb, bspw. in Mülheim an der Ruhr, die HTV nicht sanieren dürfe, da, da ja das dafür verwendete Geld nicht noch einmal ausgegeben werden könne, andernfalls die Schulen nicht zu sanieren wären, die man, so wie die HTV ebenso, erst verkommen ließ, um nun von höchst dringlich gewordener Sanierung zu faseln, wobei wohl jeder an sich versteht, daß die Bildung für die Kinder und Jugendlichen für jede Gesellschaft elementar ist, faktisch aber genau das lediglich in Sonntags- und Wahlkrampfreden Thema ist, wie eben nicht nur der schulische Alltag, sondern auch das eingangs erwähnte, stetig Geld zum Fenster Hinauswerfen belegen … anstatt es überlegt, gekonnt und konsequent zu investieren.

Erst jetzt konnte ich folgenden Bericht (__?__) auf Lokalkompaß lesen:
 
Das ist insofern passend, da ich heute (__am 26. August 2018__) am neuen VHS-Gebäude war.

Sogenanntes Interims-Gebäude der Mülheimer VHS an der Aktienstraße
Bild 1: Haupteingang mit kleiner Nebentür.
Bild 2: Straßenseite.
Bild 3: Seiteneingang mit Rampe für Rollstuhlfahrer.
Bild 4: Der für die VHS reservierte Teil des Gebäudekomplexes reicht nach hinten bis zur Türe hinter dem Rolltor, bzw. bis zum Fallrohr.

Wie Bild 1 zeigt, führt eine stufenreiche Treppe zum Haupteingang mit kleiner Nebentüre.
(__Konsequenz, brennt es: auf diesem Treppenaufgang werden sich beim Hinausstürmen der Menschen gefährliche Szenen abspielen.__)
 
An der Seite des Gebäudes (__Bild 3__) gibt es eine lange schmale Rampe für Rollstuhlfahrer, die zu einem eigenen Ein- und Ausgang für diese Besucher der VHS führt.
 
(__Konsequenz, brennt es: auch hier ist die Situation als problematisch anzusehen, denn, nachdem die Türe geöffnet worden ist, müssen die hinausstürmenden Menschen sofort im rechten Winkel die lange Rampe hinunterlaufen, das dürfte, bei nachdrängenden Menschen, auch dort zu schlimmen Szenen führen, insbesondere dann, käme dabei jemand noch auf der Rampe selbst ins Stürzen.__)
 
Der für die VHS vorgesehene Teil endet hinter _der_ Türe, die sich links neben dem Rolltor befindet, d.h. dort, wo das Fallrohr ist (__Bild 4__). Da diese Türe bei meinem Besuch offenstand, konnte ich erkennen, daß von dort aus eine Treppe zu den oberen Etagen führt, die höchstens für zwei Personen nebeneinander Platz bietet, steil ist und sich im scharfen Winkel wendet. Es war auch erkennbar, daß die Stufen dieser Treppe alt, also nicht saniert sind. Das soll vorerst auch so bleiben, wie ich von demjenigen erfahren konnte, der, da dort am Sonntag arbeitend, gewiß Überstunden bezahlt bekommt, oder etwa nicht?
 
Und wenn es auf der unteren Ebene brennen würde, wie kämen die Menschen aus der ersten Etage ins Freie, fragte ich einen anderen Arbeiter, der wohl gerade zufälligerweise vorbeikam. Kein Problem, war die Antwort, es gäbe ja nicht nur die beiden Türen vorne und an der Seite (__Haupteingang, Nebentüre und Türe für Rollstuhlfahrer__), sondern hinten auch. Wo? Hinter dem Rolltor, dort gäbe es auch Ausgänge. Und überhaupt könne die Feuerwehr durch dieses Tor hinter das Gebäude fahren.
_?_ Auch wenn es brennt, mit einem Fahrzeug der Feuerwehr durch dieses Tor fahren _?_ Paßt da überhaupt ein Löschfahrzeug durch _?_ Wird sich das elektrisch zu bedienende Rolltor öffnen, brennt es _?_

Gewiß, daß sind blöde Fragen, aber ich erinnere mich noch, daß insbesondere einer der Mülheimer Saubermänner meinte, daß er ein „Love-Parade-Desaster“ in Mülheim nicht erleben wolle: gesagt zur Rechtfertigung dafür, daß die HTV von jetzt auf gleich geschlossen wurde: wegen Brandschutzmängeln.
Also, so rein vom Gefühl her, wüßte ich nicht, wieso ich mich in diesem Gebäude an der Aktienstraße sicherer fühlen sollte als in der HTV, wo man auf allen Ebenen sofort ins Freie gelangen kann.

Wenn aber unten alles brennt, wie kämen die Menschen aus dem ersten oder dem zweiten Stock ins Freie, wollten sie nicht aus dem Fenster springen, wiederholte ich meine Frage. Daß es unten brennte, könne nicht passieren, war die Antwort, denn der Brandschutz sei bestens … habe ca. 1 Million Euro gekostet. „Das Beste vom Besten“ sei eingebaut worden …
(__Nachtrag vom 24. September 2019:
Der Mietpreis für 2019 ist nicht bekannt.__)
 
Und, auf meine Bemerkung hin, daß der Quadratmeterpreis bei 25 EUR liege, hingegen im Duisburger Innenhafen im Schnitt bei 8 bis 9 EUR, bekam ich zur Antwort, daß darüber ja alle Reparaturen usw. abgedeckt seien, der Stadt also keine weiteren Kosten entstünden. __ Nun, abgesehen davon, daß zwischen luftiger Gedankenakrobatik à la PPP und Praxis stets eine mehr oder weniger große Lücke klafft, müßte man dazu erst den _vollständigen_ Vertragstext von einem unabhängigen Experten für Vertragsrecht durchlesen lassen, bevor man solche Aussagen für bare Münze nehmen wollte.
 
Wie dem auch sei, so wie das Gebäude dort steht und das „Beste vom Besten“ eingebaut worden sein soll, ist jene von den Stadtverantwortlichen über die Medien verkündete Behauptung als falsch anzusehen, daß der an sich für zehn Jahre geltende Mietvertrag nach fünf Jahren sinnigerweise gekündigt werden könnte, da davon auszugehen ist, daß dann die Kosten für einen Rückbau des Gebäudes von der Stadtseite zu übernehmen wären.
Immerhin wurden bauliche Veränderungen vorgenommen, damit das Gebäude für VHS-Zwecke zumindest kosmetisch als geeignet erscheinen könnte, soweit das mit einem solchen, dafür nicht konzipierten Gebäude überhaupt möglich ist, also im Gegensatz zum Gebäude der HTV stehend.
 
Laut Aussage des Stadtkämmerers Mendack sollen sich in den ersten fünf Jahren die Kosten auf 2,5 Mio EUR belaufen — darin sollen, wie ich erfahren konnte, die ca. 1 Mio EUR für den Brandschutz enthalten sein.
(__Siehe den oben verlinkten Bericht [__?__]__)
 
Diese Kosten sollen sich auf die Miete und die Neben- bzw. Betriebskosten beziehen. Zu diesen ca. 2,5 Mio EUR sind die 1 Mio EUR für das Gutachten hinzuzurechnen, das der Klärung der Frage dienen soll, wo die VHS dauerhaft ihren Standort haben sollte. Zu diesen dann 3,5 Mio EUR, sind jene 1 Mio EUR hinzuzurechnen, die für die dürftig bleiben müssende Sanierung der Bruchstraßenschule ebenfalls aus dem Fenster hinausgeworfen werden.
 
(__Die Bedingungen dort sind übrigens unter aller Sau! Beispielsweise wird die Bruchbuden-Sporthalle dort, einst für Kindersportunterricht eingerichtet, als Stätte für VHS-Erwachsenen-Sportkurse genutzt. Von einem der Teilnehmer an einem dieser Kurse erfuhr ich, daß er an diesem Kurs gern weiter teilnehmen würde, das aber wegen der Unzumutbarkeit der Verhältnisse dort nicht tun werde.__)
 
Zu diesen ca. 4,5 Mio EUR müssen
(__mindestens__)
noch die folgenden beiden Beträge hinzugerechnet werden:
 
200.000 EUR für die bereits gekaufte Fluchttreppe für den Raum D2 in der HTV an der Bergstraße
(__der einzige Raum in der HTV, der über keine direkten Fluchtmöglichkeiten nach außen verfügt__)
und die ebenfalls bereits gekauften Brandschutztüren für dieses Gebäude.
 
Fluchttreppe und Brandschutztüren lagern im HTV-Gebäude, wohlgemerkt, ohne Wissen der Bürger, daß dafür 200.000 EUR aus dem Fenster geworfen worden sind.
 
Will mir ein Herr Ernst erzählen, in seiner Eigenschaft als Superdezernent, daß er davon nichts weiß, oder eine Frau Sommerhoff, die es als VHS-Leitung, wie weiter unten noch deutlich werden wird, mit der Wahrheit offenbar nicht so genau nimmt, oder ein Herr Mendack, als kleinerer Superdezernent, oder ein Herr Buchwald vom Immobilien-Service?
 
Nun, zu diesen dann 4,7 Mio EUR muß allerdings noch jener Betrag hinzugerechnet werden, der sich aus der Anmietung jener zwei Etagen in der Viktoriastraße 20-22 ergibt.
Denn es ist _nicht_ so, daß, wie es im oben verlinkten Bericht (__?__) heißt:
 
ZITAT […] Nach zwei Semestern, in denen die Verwaltung nach der plötzlichen Schließung des VHS-Gebäudes an der MüGa den Interims-Betrieb aus dem Rathaus-Keller heraus unter großen Mühen aufrecht erhielt […] ZITATENDE
 
Hört sich das nicht rührend an:
Die VHS-Leitung hockte im Rathaus-Keller und hielt unter „großen Mühen“ den „Betrieb aufrecht“. Fehlte nur die Bemerkung: unter ständigem Beschuß der Nörgler liegend.
 
(__Im Gegensatz zu dieser locker dahergeredeten, nicht den Tatsachen entsprechenden Behauptung, zeigt das Bild übrigens die Situation in Reims von 1914 bis 1918, als weite Teile der Stadt, einschließlich der einzigartigen gotischen Kathedrale, quasi unter Dauerbeschluß lagen und zerstört wurden.__)
 
Hingegen ist es so, daß, wie ich aus verläßlicher Quelle in der Stadtverwaltung weiß, es Frau Sommerhoff nicht aushalten konnte, für eine Interimszeit in einem Büro zu arbeiten, das sie mit anderen teilen mußte: unter solchen Bedingungen könne sie sich nicht konzentrieren und arbeiten (__?__). Nach dem Umzug ins Gebäude an der Viktoriastraße bekam Frau Sommerhoff dann ein großräumiges Büro für sich.
Ob sich dadurch ihre Arbeitsleistung verbessert hatte,
konnte nicht herausgefunden werden.
 

Folglich ist von ca. 5 Mio EUR auszugehen, die _mal eben_ aus dem Fenster hinausgeworfen werden. 


Und Herr Ernst? Was erzählt Herr Ernst? Nun, u.a., erzählt dieser Herr, daß eines klar sei, obwohl schon das ein Widerspruch ist:

Im Dunstkreis der Stadtverantwortlichen Mülheims etwas klar? —
 
Indirektes ZITAT aus dem Bericht (__?__): […] Saniere man die VHS, dann müßten dringende Schulsanierungen nach hinten geschoben werden. ZITAT: „Das Geld ist nur einmal da. […]“ ZITATENDE [__Hinweis vom 26. September 2019__]


Es ist schon dreist:

Erst werden die regelmäßigen Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen für Schulen und HTV nicht zeitnah, und damit kostengünstig, ausgeführt, dann, wenn es
_ PRIMÄR AUS DIESEM GRUNDE _
an allen Ecken und Kanten brennt, werden die einzelnen Bildungseinrichtungen gegeneinander ausgespielt, während unverdrossen weiter Geld zum Fenster hinausgeworfen wird!


(__Dies ist übrigens ein Sachverhalt, wie er auf vergleichbare Weise seit Anfang der 90er Jahre auf Bundesebene von politischer Seite bewußt herbeigeführt worden ist: zuerst wurde das Sozialsystem [__insbesondere Rentenkasse__] in Schieflage gebracht, dann, gegen Ende der 90er, als der Zusammenhang nicht mehr deutlich war, hieß es, daß das System nicht mehr trage. Ab diesem Zeitpunkt traten Maschmeyer, Riester & Co auf. Das, was man heute, allerdings lediglich bspw., in Mülheim betreibt, erfolgt nach prinzipiell gleicher Methode. — Mal drüber nachdenken.__)



Und dann legt die Aussage von Herrn Ernst klar, daß er einerseits immer noch nicht versteht, um was für ein Gebäude es sich bei der HTV handelt, wofür es geradezu exemplarisch steht:

ZITAT […] Was den Dezernenten eher stört, ist die Tatsache, daß die VHS in der öffentlichen Diskussion auf ein Gebäude reduziert wird. […] ZITATENDE
 
Sowie er fürs Fenster wohl nett daherzureden versteht:
ZITAT […] „Dabei ist die VHS nicht nur ein Haus, sondern sie lebt von den Dozenten und den Menschen, die sich hier engagieren“. […] ZITATENDE
 
Na, da setzt sich doch jemand richtig für die Dozenten und Menschen ein, oder? Ein wirklich verständiger Mensch, der weiß, wo den Menschen der Schuh drückt, so der transportierte Eindruck.
 
Hingegen ist allerdings folgendes Fakt:
 
Sowohl mit den Dozenten als auch mit den Kursteilnehmern wurde umgegangen, wie es nur Leute tun können, die praktisch nicht wissen, was ein Haus, eine Institution, eine Gesellschaft tatsächlich ausmachen!
 
Also, Herr Ernst, vielleicht weniger dick auftragen?
Vielleicht auch sich erst einmal kundig machen, was einen privaten Haushalt von einem öffentlichen unterscheidet und dafür weniger diesbezügliches, von neoliberalen Ideologen Abgesondertes nachplappern?
Und vielleicht erst einmal selbst Fragen beantworten, wie bspw. folgende:
Was ist mit der oben erwähnten Fluchttreppe (__150.000 EUR__) und den erwähnten Brandschutztüren (__50.000 EUR__)?
Sozusagen als erste Frage …
 
Und was mag der Grund dafür sein, daß den genannten wie den ungenannten Figuren von seiten der Schreiber der WAZ, oder von anderen Medien, keine Fragen auf angemessene Weise gestellt werden, damit es zur Klärung tatsächlicher Sachverhalte kommen könnte? Etwa deshalb, da Mülheim die „Stadt des Schweigens“ ist, die Köln in einem gewissen Punkt schon längst überholt hat?


Herr Ernst, und alle anderen unisono mit ihm, behauptete also im Jahre 2018 — und das wird auch heute (__im September 2019__) weiter so behauptet, eben von jenen pöstchenabgesättigten Personen —, wie gesagt, Herr Ernst be_hauptete als damaliger „Superdezernent“ (__und damit verantwortlich für folgende Bereiche: „Kulturbetrieb“, „Amt für Kinder“, „Jugend und Schule“, „Sozialamt“, „Mülheimer SportService“ und „Gesundheitsamt“__):

[…] Saniere man die VHS, dann müßten dringende Schulsanierungen nach hinten geschoben werden. ZITAT: „Das Geld ist nur einmal da. […]“ ZITATENDE. Daß vor_handenes Geld nur einmal da ist, ist keine neue Erkenntnis (__kann aber zu absurden Aussagen führen__), daß aber, obwohl Geld da ist, so getan wird als sei keines da und deshalb sei es „unverantwortlich“, daß die Sanierung der HTV sich ereigne, da andernfalls, „unsere“ Kinder keine Zukunft hätten, ist so unverantwortlich wie dreist.

Nun, ich fürchte, daß diese Gesellschaft als Ganzes keine Zukunft mehr hat, da sich an zu vielen relevanten Stellen Inkompetenz, mitunter noch mit charakterlichen Übeln verquickt, konzentriert, wie aus folgendem Zitat, das, bedenken Sie es wohl, aus dem Jahre 2016 stammt, einmal mehr hervorgeht — wenn Sie zugleich bedenken, was _Ihnen_ statt dessen erzählt wird:

« Gute Schule 2020 »

30. September 2016

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: „Wir wollen bis 2020 gute und moderne Schulen in ganz Nordrhein-Westfalen schaffen. Dabei unterstützen wir die Kommunen gerne. Denn wenn wir viele kluge Köpfe haben wollen, wenn Inklusion und Integration gelingen sollen, brauchen wir gute Schulen und das bedeutet immer auch eine moderne Schulinfrastruktur. […]“

Im Rahmen des Programms werden über vier Jahre jeweils 500 Millionen Euro bereitgestellt. Die Gesamtlaufzeit der Kredite beträgt 20 Jahre, wobei das erste Jahr tilgungsfrei bleibt. Das Land wird in der folgenden Zeit für die Kommunen alle Tilgungsleistungen übernehmen. Gefördert werden grundsätzlich Investitionen inklusive Sanierungs- und Modernisierungsaufwand auf kommunalen Schulgeländen (mit den dazugehörigen Sportanlagen). Gefördert werden auch Maßnahmen zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur und Ausstattung von Schulen. […]

Finanzminister Dr. Norbert Walter Borjans sagte zur Gemeinschaftsaktion von NRW.BANK und Landesregierung: „Das Programm Gute Schule 2020 leistet dazu einen ganz wichtigen Beitrag. Wir werden noch in diesem Jahr die Bewilligungsbedingungen konkretisieren, sodass das Programm pünktlich zum

1. Januar 2017

anlaufen kann. Wichtig ist, dass keine Kommune aufgrund ihrer Finanzlage vom Programm ausgeschlossen ist. Im Gegenteil: Da, wo Unterstützung am nötigsten ist, greift das Programm besonders. Die Kooperation mit der NRW.BANK stellt zudem sicher, dass die Investitionen den Landeshaushalt über die Wirkungszeit verteilt belasten. […]“

Quelle

_zurück_


© Joachim Endemann (__EndemannVerlag__)
V.i.S.d.P.: Joachim Endemann