Alles läuft bestens … für „unsere“ Eliten, oder?

In der Türkei löst sich der Rest demokratischen Verständnisses in Luft auf und, zum Beispiel, eine vom Stalinismus geprägte Figur, die, wenn es Ende der 80er Jahre nicht ein unerwartetes Ereignis gegeben hätte, ihre politische Karriere im stalinistischen Staat der beiden deutschen Staaten gemacht hätte und nicht in der sogenannten parlamentarischen Demokratie, die aus ihrer Sicht eine „marktkonforme Demokratie“ zu sein hat, also eine sogenannte Demokratie, die im Sinne des „Marktes“ funktioniert und nicht der „Markt“ im Sinne der Demokratie.

Das heißt jene Person, die, nach Selbstaussage, vor einiger Zeit vom Begriff „Austerität“ erstmals gehört und seitdem davon gar nicht mehr lassen will — da der so schön … nun,

genau diese ewige deutsche Kanzlerin

, von der die Umfragen zu erzählen wissen, daß sie in Deutschland so beliebt sei, was übrigens lediglich deshalb tatsächlich möglich, da die deutsche Bevölkerung völlig desinformiert ist und wird

(__und es bleibt__)

, von den schreibenden Mitarbeitern der deutschen Medienkonzerne. — Nun, diese Person sagte, daß sie, selbstverständlich, auf seiten der „Demokratie“ stehe, hinsichtlich des sogenannten Putsch-Versuchs in der Türkei, das heißt sie sei auf der Seite Erdogans …

Ja, alles läuft wirklich bestens:

Ein paar weitere

_s e l b s t_

verursachte Terror-Akte und die Völker der sogenannten westlichen Demokratien werden im Kopf so zugerichtet sein, daß _auch sie_ „wünschen“, diktatorisch „geführt“ zu werden von den politischen Satelliten der Machteliten, für die die Welt den Charakter eines Hinterhofs hat

— für ihre Machtspiele.

Falls auch Sie nun meinten, ähnlich antworten zu sollen, wie jemand es folgendermaßen getan hat:

M o m e n t! — Wollen Sie etwa Merkel mit Erdogan vergleichen?“

Ob ich also auch jetzt meine Antwort mit einem knappen „Entschuldigung“ einleiten sollte, wie ich es auf jene

?__Moment_Frage__?

hin getan hatte?

_V i e l l e i c h t_

, immerhin ist es _meine_ Gewohnheit, auf eine gestellte Frage zu antworten …

Also:

_V e r z e i h u n g_

, aber das erscheint mir eine seltsame, als Frage verkleidete Bemerkung zu sein, denn die ist nämlich dann unpassend, wenn die Aussage eines Statements völlig klar und dem eigenen Nachdenken dienlich ist.

Anstatt aber Bemerkungen solcher Art weiter auf eine rein nackt spekulative Weise zu interpretieren, wie es ja traditionellerweise insbesondere deutsche bürgerliche Intellektuelle tun, ziehe ich es vor, auf solche Äußerungen, und wohl wissend, darauf von solchen Figuren keine Antwort zu bekommen, wie folgt einleitend auszuholen:

In welchem Teil meines Statements konnten Sie etwas ausmachen, das Ihre als Frage verkleidete Bemerkung rechtfertigte?

Nun, im Gegensatz zu den Angehörigen der Elite, die, für mein Verständnis, traditionellerweise im entscheidenden Moment versagen, ist für mich, d.h. bei der Einschätzung dessen, das als Tagespolitik bezeichnet wird, erste Bedingung für richtig verstandene Aufklärung, das Erkennen der solcher Politik zugrundeliegenden Tendenzen. Und, sachlich betrachtet, ist genau dies das Thema meines Buches:

Es werde mehr Licht! Mehr Demokratie wagen in der Lobbykratie? Untersuchung über die Konsequenzen der bürgerlichen Real-Demokratie.

(__Eine Vorstellung dieses Werks gibt es auch als Video.__)

Als diesbezügliche Beispiele seien genannt der Titel des dreizehnten Kapitels:

“Die Welt als Hinterhof der Machteliten oder Der Nationalstaat als grundlegendes Problem für Frieden” (a.a.O., Band 2, Seiten 227 ff.)

, und der Titel des achtzehnten Kapitels:

“Eine kurze Beschäftigung mit der Frage nach der neoliberalen Strategie des ‘Westens’ und der Funktion seiner Medien bei der Vermittlung dieser Strategie” (a.a.O., Seiten 432 ff.).

Wenn Sie allein diese Titel nehmen und Sie mit dem in Beziehung setzen, was zur Zeit politisch abläuft, werden Sie möglicherweise einen Begriff davon bekommen, was die Völker in näherer Zukunft von den Machteliten und ihren politischen, journalistischen und „wissenschaftlichen“ Satelliten zu erwarten haben werden — wie das letzte Jahrhundert unserer fragwürdigen Zeitrechnung gezeigt hat.

_D e n n_

solches Denken ist geblieben

(__insbesondere bei der deutschen Machtelite__)

— lediglich die Umstände haben sich verändert. Folglich würden diese Eliten kein Problem damit haben, die Völker erneut aufeinander zu hetzen, falls es aus ihrer Sicht notwendig sei:

Bevor wir die Macht teilen, hetzen wir eher die Völker aufeinander.

(__Vgl. a.a.O., Seite 330.__)

Wie weiter oben schon zum Ausdruck gebracht, ist das Thema dieser Untersuchung dem verpflichtet, was einst

_S o p h i a_

gerufen wurde, demzufolge ist es gut recherchiert und dient der Aufklärung, steht also im Gegensatz zu den interessengeleiteten Untersuchungen bürgerlicher Intellektueller, die es offenbar vorziehen, ihre Themen auf eine reflexhafte und niveauarme Weise „abzuhandeln“, wenn auch,

_s e l b s t v e r s t ä n d l i c h_

, zur Verschleierung begrifflich gehübscht.

Ein frischer Fall für die gewohnheitsmäßig unzureichende Art mit Ereignissen falscher Politik umzugehen, ist bspw. jener, wo der Chefredakteur der Wochenzeitschrift Der Freitag davon spricht, daß „unsere Gegenwart“ mit einem Wort beschrieben werden könne und das laute:

Ü b e r f o r d e r u n g

(__Siehe auf der Facebook-Seite von Jakob Augstein den Eintrag vom 21. Juli ’16.__)

Nun, darauf läßt sich un_überfordert folgendes erwidern:

Entschuldigung, aber aus meiner Sicht ist diese Aussage so fragwürdig wie sie typisch ist für bürgerliche Intellektuelle, deren traditionelles Versagen heutzutage einmal mehr deutlich wird. — Eine Aussage zudem, die eine Beleidigung für all jene ist, die in der Tradition dessen stehen, das einst „Sophia“ genannt wurde:

Scheuklappenfreies Beobachten der Tendenzen und Motive, die an der Basis dessen stehen, das nun alsÜberforderung bezeichnet wird.

All jenes aber, das als die Menschen ‘überfordernde Gegenwart’ bezeichnet wird, läßt sich so entzaubert wie angemessen erläutert finden in meinem oben schon angesprochenen Werk, so daß die Vorsilbe ‘Über-’ bequem entfernt werden kann und das Subjekt ‘Forderung’ bleibt, dem dann lediglich noch das Präfix ‘Auf-’ vorgestellt werden muß.

Mit (__angemessen distanziert__) freundlichen Grüßen, Joachim Endemann

© Joachim Endemann